Unser WetterApp meldet 1 Woche Regen. So startet unsere Blogwoche, mit Nervenkitzel und etwas Abenteuer, wie ich es mag. Wir haben 238 km groben Schotter und Erdpiste vor uns auf dem Weg nach Maralal.
Nach 25 km fahren wir in die erste Regenwand. Die Strasse ist von Murgängen und grossen Steinen verschüttet und Werni fragt zweifelnd: „Sind wir wirklich auf dieser Strasse gekommen oder fahre ich im Bachbett? Guru Map bestätigt; hier soll die Strasse sein! Es geht steil bergwärts, das Wasser talwärts, die Stimmung abwärts und unser Mercedes vorwärts. Wir staunen, wie unser Auto 4 Tonnen Eigengewicht die 2200 Meter Höhendifferenz hochschiebt.
Werni umfährt Wasserlachen, Schlammrillen, Wellblechspuren und Steinblöcke – ich hätte als Fahrerin keine Chance gehabt ans Ziel Maralal (scheussliche Stadt) zu kommen.
Die holper polper Fahrt geht weiter zum Mugie Wildlife Park. Wir sehen die ersten Zebras, 1 Giraffe und weit entfernt 1 Löwe. Eine Familie Hahn aus Europa hat den Park aufgebaut mit Farm, Gästehaus, Tierpark, Schule und eigener Flugpiste. Wen wunderst? Die Räder stampfen sich durch die 50 km Erd/Pflotschstrasse in 3.5 h. Die Regenzeit sollte vorbei sein, die Natur lehrt uns, dass sie sich nicht nach dem Kalender richtet. Die Strasse zum Baringo See, unserem nächsten Ziel, ist nicht passierbar. Mehr Regen ist angesagt und zwingt uns, unsere grob geplante Route zu ändern.
Noch ein Wort zur Schule. Die Mugie Farm beschäftigt viele Samburus im Park unter der Bedingung, dass sie ihre Kinder zur Schule schicken. 120 Kinder werden unterrichtet. Wir parken für die Nacht neben dem Schulhaus und bekommen viele Informationen vom Hauptlehrer.
Es hellt wider Erwartens auf und so wird unsere Fahrt nach Nyahururu locker. Die Stadt liegt auf 2303 m Höhe und ist die höchstgelegene Kenias und bekannt durch den Thomson Wasserfall. Aufgrund seiner Höhe wird Nyahururu von kenianischen Spitzen-Sportlern zum Höhentraining besucht. Auch unser Victor Röthlin war schon in der Nähe zum Training.
Thomson Wasserfall.
Zwei nach Alkohol riechende Männer bieten sich als Touristenattraktion an. Ich weiss nicht ob sie wirklich einem Stamm angehören oder sich verkleiden für Schilling?
Wir erkunden das Dorf Nyahururu zu Fuss. Im nahen Hippo Pool leben 15 Tiere, die nachts aus dem See steigen, um zu fressen. Am Morgen kehren sie zurück ins Nass. Wir haben sie nur gehört, leider nicht gesehen.
Unser Wächter Frederic, John der Läufer und Werni werden von Eva, einer Holländerin, mit dem neuen IPhone XS fotografiert.
Sind das nicht tolle Bilder? Wir fühlen uns sehr wohl auf dem Camp und beschliessen, 2 weitere Nächte zu bleiben.
Der Elmenteitasee ist ein stark alkalischer Natron See im Grabenbruch (Great Rift Valley). Es gibt keine Fische im Salzsee, jedoch 100erte von Flamingos und Pelikane. Wieder ein Platz zum Verweilen. Der See gilt im Dumont Reiseführer als Geheimtipp. Wir treffen auch hier keine „Overlander“ und fragen uns ernsthaft, ob wir alleine unterwegs sind?
Ein herrlicher Sonnenuntergang und Abendstimmung lässt Romantik in uns aufsteigen.
Wann immer das Wetter und der Platz es zulassen, starten wir den Tag mit Yoga.
Das Turnen tut uns bei dem vielen Sitzen im ReMo gut, hält uns beweglich und munter. Das mit der Verjüngung dank Yoga findet jedoch nur bei Gwyneth Paltrow, Trudi Styler und in der GALA statt😃.
Ein 4 stündiger Marsch dem See entlang gibt uns Zeit, Tiere, Farben, Flora und Fauna zu beobachten.
Hier ist die Welt in Ordnung………
…. und einen schöneren Stellplatz kann man sich nicht vorstellen.
Natron- oder Sodaseen sind Seen mit ungewöhnlich hohen pH Werten und gleichzeitig hohen Salzgehalten. Das alkalische Milieu wird vor allem durch Natriumsalze hervorgerufen. Die Salze reichern sich in abflusslosen Seen mit hohen Verdunstungsraten an.
Bakterien und Algen lieben die Alkale und können sich massenhaft vermehren. Diese Mikroorganismen sind für die ungewöhnlichen Farben zahlreicher Natronseen verantwortlich und Nahrung für Pelikane und Flamingos.
Fazit der Woche: auch Regen birgt viel Gutes!
Liebe Heidi, lieber Werni
ich freue mich jedesmal auf eure einzigartigen Bilder und Berichte. Was für einen Reichtum ihr hier weitergebt. Vielen Dank, dass ihr uns an eurer Reise teilhaben lässt.
Ich bin da jetzt auch pensioniert auch ziemlich unterwegs, aber eher auf Jakobsweg Schweiz und im Juli für 2 Wochen entlang der Küste Norwegens zusammen mit Guy und 1Woche mit unsern „Kindern“ Meret (27) und Benedict (25). Morgen habe ich zusammen mit Guy (!) einen Termin bei George Theruvel. Wer weiss, vielleicht gehen wir im Januar nach Vedasudha. Sind dann eh schon in Kottayam an der Hochzeit der arrangierten Ehe von der Tochter Anna der indischen Freunde. Sie schrieb auf einem Facebook-Eintrag: “the moment I saw ihm I knew I looked at my future“…❤️
Euch Glück und Segen auf weiteren Wegen, herzlich, Christa