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29.4.-6.5.2019 Sulfur

Wir besichtigen weitere 3 Felskirchen, erstens; weil sie beeindruckend sind, zweitens; weil uns die sportliche Herausforderung reizt.

Die Kirche Mariam, Abune Abraham Debre Tsion und Abraha We Atsbeha

Die Kirchen sind teils auf beachtlichen Höhen in bizarre Felsen gehauen mit schönen Wandmalereien.

Richtung Mekele fahrend nehmen wir 3 Anhalter mit. Sie ist eine davon.

Es macht uns Spass, Äthiopier ein Stück mitfahren zu lassen, ihren Geruch, ihre Stimmen und Englischkenntnisse kennen zu lernen.

In Mekele hilft uns ein ausserordentlich liebenswürdiger Polizist, einen Stellplatz für 4 Nächte zu finden. Er organisiert, verhandelt, prüft (und das ohne etwas anzunehmen) bis wir im Hotel Abraha Castle stehen dürfen.

Wir haben nach langer Überlegung eine 2 tägige, geführte Tour in eine der heissesten Wüste der Welt 140 Meter unter dem Meeresspiegel zum Volk der Afar gebucht. Wir hatten als Mitfahrer das sehr nette, junge Paar aus Frankreich, Louise und Stanislas.

Unser 1. Halt ist ein natürlicher Mini Salzpool von ca. 36 Grad. Wie am Toten Meer ist hier ertrinken nicht möglich. Den grossen Salzsee erlebten wir zum Sonnenuntergang. Die Temperatur ist um die 42 Grad, die höchst Gemessene liegt weit über 60 Grad.

Dallol gilt als eines der aussergewöhnlichsten Geothermalgebiete der Erde. Die letzte Eruption des Dallol fand 1926 statt und formte einen 30 m weiten Krater, seitdem beschränkt sich die Aktivität auf eine große Anzahl von warmen Salzwasserquellen. Heißes Grundwasser löst beim Aufsteigen durch die ca 800 m dicke Salzschicht Mineralien auf, die an der Oberfläche wieder abgelagert werden. Die verschieden gebildeten Formen erinnern an Korallen und Sinterterrassen. Die Ausfallprodukte erhalten durch Schwefel und verschiedene Kaliumsalze ihre charakteristischen Weiß-, Gelb- und Rotfärbungen.

Sulfur, der Schwefel, ist ein chemisches Element. Er findet sich in der mittleren Erdschale in etwa 1000 bis 3000 m Tiefe und gelangt durch Vulkanausbrüche an die Erdoberfläche. Sulfur ist eines der „grössten” hom. Arzneimittel. Es hat Leitsymptome wie: Übermässige Wärme, Hitze in den Füssen,  Hitzegefühl am Scheitel, viel schwitzen, brennende Schmerzen. Homöopathie kann nie besser verstanden werden als in der Hitze von Dallol. Schade kann die Temperatur und der Geruch im Blog nicht übermittelt werden. 

Hier lebt und wächst nicht viel. Wir sind nur wenige Kilometer von der Grenze zu Eritrea entfernt. Unser Nachtlager ist einfach, der Sternenhimmel lädt zum Träumen, die vielen Sternschnuppen zum Wünschen ein.

Salz City werden diese Formationen in Dallol genannt.

Auch hier geht nichts ohne Scout, diesmal ein Afare.

Und zu guter Letzt sehen wir die Bearbeitung und Vorbereitung der Salzblöcke. 30 Blöcke zu 5 Kilo werden auf 1 Kamel geladen und in Karavanen zur nächsten Stadt geführt.

Wir möchten die Reise nicht missen, die Masse an Touristen und die Preispolitik ist jedoch unsympathisch.

Und weil Kinderlachen negative Gefühle immer in Glück umwandeln hier ein Bild von Rosina, die mit ihrem Lachen alle verzaubert.

Duschen nach 2 Tagen Salz- und Schweisskruste an Körper und Kleidern ist etwas wunderbares und wir schätzen diesen Komfort im ReMo ausserordentlich!

Wir besuchen das Schloss und Museum von Kaiser Yohannes in Mekele.

Die Anlage ist liebevoll restauriert und lohnt den Eintritt. Unser Führer erzählt lebendig und humorvoll.

Uns reizt eine weitere Wüstenfahrt, 450 km, Höchsttemperatur 48.5 Grad, von Mekele über Afrera nach Sardo. Es gibt nicht viele Fotos von dieser Fahrt weil es mir im klimatisierten Auto wohl ist.

Am Afrarsee wird auch Salz gewonnen. Wir bewundern die Bewohner dieses Dorfes, die den klimatischen Bedingungen trotzen. Bei einer Outdoor Pipi-Pause verschlägt mir die Hitze fast den Atem.

Wir haben immer wieder grosses Glück. Wir sind müde, brauchen Geld und einen Stellplatz für die Nacht. In einer Bank in Logiya haben wir ein nettes Gespräch mit den Angestellten und bekommen in einem abschliessbaren Innenhof einen Stellplatz für die Nacht angeboten. Im nahen Hotel bestellen wir Essen und Bier und geniessen die Nähe zu den Dorfbewohner.

Adiya lädt uns zu sich nach Hause zum Kaffeezeremoniell ein.

Der Samstag ist ein Flachliegetag. Werni bucht mir ein klimatisiertes Hotelzimmer.

Weiterfahrt Richtung Harare mit Stopp in der Nähe des Awash Nationalparks. In der Doho Lodge stehen wir für die Nacht und geniessen das Bad in den heissen Thermen.

Wir lassen die Woche zufrieden an einem wunderschönen Ort ausklingen. Ein Gewitter zieht über uns her und bringt die ersehnte Abkühlung.

Fazit der Woche: Individuell reisen ist so viel schöner!

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