16.-23.7.2023 Herzklopfen

http://www.wenn-nicht-jetzt.com

 

Nicht nur die vielen 100 Flamingos sorgen für Herzklopfen….

…auch der speiende Volcán Guallatiri….

…sowie die rauchenden Geysire bieten ein Naturschauspiel. Es ist eine sehr einsame Fahrt der Superlative und wir fragen uns: „Kann die berühmte Lagunen Route in Bolivien das überbieten?“

Wir durchfahren das Reserva National de Vicuñas. Der höchste Berg in der Schweiz ist die Dufourspitze mit ca. 4600 Höhenmetern. Im Andenhochland erreichen wir 5056 Höhenmeter mit dem Auto.

Im Nationalpark Lauca sehen wir grosse Herden Vicuñas, Lamas und Alpacas. Die holprige Strecke entlang der Ruta Andina entschädigt durch die Bergkette Sietecolores (Siebenfarben) die ihrem Namen alle Ehre macht.

Der Vulkan Parinacota verbindet das Blau des Himmels mit dem Blau des Lago Chungarà. Was für eine Natur! Wir sind wenige Kilometer von der bolivianischen Grenze entfernt.

Bolivien verkauft schlechten Diesel und plagt somit unseren eh schon geforderten Motor zusätzlich. Wir wollen so wenig wie möglich in Bolivien tanken und entscheiden daher, runter nach Arica ans Meer zu fahren. Auf weniger als 200 km überwinden wir 4500 Meter Höhe. Was für eine Pass-Strasse! Viele Lastwagen schlängeln sich hoch und runter. Am bedeutenden Hafen von Arica haben Bolivien und Peru Sonderrechte, gehört Arica bis 1880 doch zu Peru.

In Arica wollen wir nicht übernachten, müde sind wir auch, einen Stellplatz an der Hauptachse mit den vielen Brummis ist keine Option und so fahren wir in der Not rein ins Valle de Lluta. Nach Tagen ohne jegliches grün sind wir fasziniert was der Fluss Lluta mit seinen Bewässerungssystemen an fruchtbaren Feldern hervorbringt. Es werden Zwiebeln und Mais angepflanzt.

Arica nutzen wir um den DPF zu kontrollieren und Bänzli zu entstauben.

Das Meer rauscht, die Sonne verabschiedet sich, wir stehen alleine am Strand und studieren den Menüplan und Weiteres als Vorbereitung für das Hochland Boliviens.

Für einmal muss die Streckenführung geplant sein. Die Höhe, Verpflegung, Benzinmenge, Wasser, Kälte und Grenzübertritte sind etwas anspruchsvoller. Wir kauen seit 1 Woche täglich Coca Blätter als Höhentraining.

Volk der Chinchorro

Irgendwie will es einfach nicht klappen mit Bolivien. Die Hexe schiesst in Wernis Rücken und zwingt uns erneut zu einer Pause. Wir fahren runter ans Meer nach Pisagua.

Unglaublich, plötzlich fahren Heidi und Robi vor uns und wir verbringen 2 ruhige Tage gemeinsam. Dann fahren sie Richtung Norden, wir Richtung Süden und wieder heisst es Abschied nehmen.

Pisagua zerfällt. Es hat heute noch 250 Einwohner.

Die Hexe ist am wegfliegen, wir fahren zum Einkaufen nach Iquique. Was wir auf den letzten Kilometern antreffen ist kaum zu glauben.

Kilometer lange Müllhalden deprimieren uns.

Was für ein Anblick, Menschen die im Müll wohnen und ihn durchwühlen, und das im teuersten Land Südamerikas. Entsetzung bringt das Herz zum klopfen!

Endlich sind wir auf dem Weg nach Bolivien. Ich freue mich, Chile hinter mir zu lassen trotz der sehr schönen Landschaft. Es schwebt eine Art Glocke der schweren Mut über dem Land die gut fühlbar ist und auf seine Besucher übergreift.


Fazit Chile:
Teures Land, schöne, abwechslungsreiche Natur, breites Lebensmittel Angebot, Schmutz und Abfall vielerorts, unordentliche und unorganisierte Menschen mit Hang zu Depression, 8-tung Diebe, definitiv nicht unser Land.

 

Unsere gefahrene Route der letzten 2 Wochen im Norden von Chile.

 

Fazit der Woche: Herzklopfen vor Freude, Abscheu und Vorfreude.

 

 

2 Kommentare zu „16.-23.7.2023 Herzklopfen

  1. Den Mutigen gehört die Welt, definitiv gehört ihr dazu und ihr habt viel erlebt in Chile. Freu mich für euch das ihr wieder unterwegs seid. Die Bilder von Müll schockieren, eindrückliche Landschaftsbilder und immer wieder habt ihr schöne Begegnungen. Spannend euer Blog, passt auf euch auf, bleibt gesund und Sommergrüsse aus Österreich

Kommentar verfassen