Selbst im tiefst abgelegensten Campingplatz in Uganda brummt und paukt von irgendwoher der dröhnende Bas-Sound direkt in unser Schlafzimmer. Nie ist wirklich Ruhe, die Ugander scheinen echte Party Mäuse zu sein.
Manchmal ist die Musik so nahe und laut, dass unser Körper im Takt mit vibriert. Dann kann der Schlaf vergessen werden, es hilft kein Schäfchen zählen, kein meditieren, kein Mantra singen, kein Ohren verschliessen mit Pax, kein Hörbuch – geschweige denn aufregen …….. es hilft nur, die Musik bis 4 Uhr morgens über sich ergehen zu lassen oder mitzumachen.
„Hauptsache laut“ scheint das Motto zu sein, ob die Verstärkeranlage surrt oder überschlägt spielt keine Rolle. Nachtruhestörung ist ein Wort das es in Swahili nicht gibt.
Ob der „Rescue Night Spray“ (in Kampala entdeckt) hilft? Die geladene Energie der Nacht fehlt grösstenteils am Tag. Gönnen wir dem Volk die Partystimmung nach all den Entbehrungen und Leid, Bürgerkrieg und Diktatur.
Zuckerrohr spendet neue Energie für die Nacht. 😃
Das älteste Hotel Ugandas, das Masindi Hotel in der gleichnamigen Stadt wurde 1923 von der East Africa Railway erbaut und ist heute in Privatbesitz. Ernst Hemingway, der gleich zwei Flugzeugabstürze in dieser Region überlebte, war einer der prominentesten Langzeitgäste des Hauses.
Weiter hausten hier Kathrine Hepburn und Humphrey Bogart während des Drehs zu „African Queen“. Die Stadt hat stark an Handelskraft verloren. Einerseits ist da die Nähe zu Kongo, die stetigen Unruhen, die Flutung des Hafens der Stadt Butiaba am Albertsee und Ebola Schuld daran. Wir stehen für 3 Nächte im wunderschönen Park des Hotels und geniessen die Infrastruktur.
Diese Region ist die Heimat der Ankole Rinder. Die Tiere werden verehrt und sind das wichtigste Gut. Sie sind der Reichtum ihrer Halter und bestimmen die soziale Stellung in der Gesellschaft. Ankole werden nicht verkauft, sondern sind Mitgift, Kapitalanlage, Geschenk oder Versöhnungsgabe.
Was meint die Widder-Frau dazu?
Die Region und das Volk der Ankole ist bis heute eines der 4 Königreiche Ugandas (keine politische Macht). Das nomadische Verhalten ist den Rindern noch im Blut. 20 Kilometer können die Tiere täglich zurücklegen. Der ganze Stolz dieser majestätischen Tiere sind ihre Hörner, die wahrscheinlich dem Temperaturausgleich dienen.
Die Fahrt zum Budongo Forest führt uns auf Erdstrasse durch Zuckerrohr- und Erdnussfelder. Die Royal Mile, ein Wanderweg durch das Naturreservat, soll sehr schön sein. Wir bezahlen USD 15 pro Person um im Wald spazieren zu gehen?
Enttäuscht kehren wir nach 1.5 h zurück von unserem Lauf. Es soll im Wald Schimpansen geben und viele Vögel. Die Vögel hören wir, die Schimpansen stellen wir uns vor, die Schmetterlinge fliegen um und an uns herum.
Riesige Mahagoni Bäume säumen die Royal Mile.
Wir besuchen den polnischen Friedhof. Ca. 7000 Polen flüchteten vor dem zweiten Weltkrieg nach Uganda.
Heftiger Regenfall begleitet uns auf der Fahrt nach Fort Portal. In der Stadt soll es an 160 Tagen im Jahr regnen. Sie ist Ausgangspunkt für interessante Ausflüge in der Region wie Nationalparks, Berge und Schimpansen Beobachtung.
Wir schnuppern an und in der Region, sehen die Ruwenzori Berge in den Wolken (geplant ist ein Trecking), stellen uns eine Fahrt zusammen über den Burango Pass zu den Pygmäen, versuchen an Tickets zu kommen für die Schimpansen Beobachtung, möchten um die diversen Kraterseen wandern usw. usw. usw. …….alles steht und fällt mit dem Wetter. Es ist Regenzeit im Oktober und November in Uganda, aber Hauptsache die Party läuft!
Fazit der Woche: Om Bhur Bhuvah Swaha