8.-15.1.2023 die Schweiz in Argentinien

 

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Die Mapuche sind ein indigenes Volk Südamerikas und ihr angestammtes Gebiet ist Chile und Argentinien. Sie begegnen der spanischen Kolonisation mit über 300 Jahre Gegenwehr. Und sie sind clever! Sie stehlen den spanischen Eindringlingen die Pferde und erlernen die Reitkunst und Zucht der Tiere. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickeln sie eine kriegerische und mutige Reitkultur.

Und diese Kunst beweisen die Mapuche Männer mit viel Stolz und Tradition am „Fiesta del Piñonero“ am Aluminé See wo wir gerade sind. Wilde Pferde werden bestiegen und geritten, ein Rodeo zu Live Musik mit Verkaufsständen und viel Tradition.

Ab 22 Uhr steige die grosse Party zu Musik und Chamamé. Wir sollen unbedingt nochmals kommen. Doch um 22 Uhr brutzeln halbe Schafe an den Familien Feuerstellen und von Tanz ist nichts zu sehen.

Wir werden aufgeklärt, dass das Fest erst zwischen 23 und 24 Uhr beginnt. Schon spät für Pensionisten und so verpassen wir das Fest der Feste leider.

Mapu bedeutet Erde und Che Mensch. Die Mapuche sind „Menschen dieser Erde“ wie du, ich, wir. Über den Wert der einzelnen Völker, über Kriege, Kolonisation, Macht, Ungerechtigkeit und Arroganz diskutieren wir einmal mehr.

Das Camp am Rucachoroi See wird von Mapuche betrieben und der Wanderweg zur Lagune Verde soll schön und gut markiert sein. 2 h Wanderzeit trotz geplanter Weiterfahrt liegt drin. Uns verwirren die wenigen Anfangszeichen eher und später finden wir gar keinen Weg mehr.

Das Gebüsch wird immer dichter und die Laguna Verde ist auch nach 1 Stunde wandern laut GPS noch weit entfernt. Wir beschliessen umzukehren. Es ist trotzdem schön. Das anschliessende Bad im kristallklaren See ist der Hammer!

Wir sind im Gebiet des Lanin Nationalparkes. Am Quillén See gefällt es uns genau so gut wie am Paimún. Die Anfahrten zu den einzelnen Tälern sind rumpelig und vor allem sehr staubig. Beim kreuzen von Fahrzeugen werden die Autos von riesigen Staubwolken verschluckt. Die Feinstpartikel pressen sich durch Schlösser und Ritzen in unser Reiseloft, wir sind quasi verloren im Staub, innen wie aussen.

Mystische Morgenstimmungen, föhnartiger Urnersee-Wellengang, imposante Vulkangipfel und kalte Temperaturen bestätigen, wir sind angekommen in der wilden, rauen und bombastischen Natur von Patagonien.

Immer wieder rufe ich aus: „Schau da steht der Brisen, dort der Pilatus, da der Gitzitritt, der See hat Farben wie bei der Risleten, luäg dä Höch Dossä…..“ Die Natur ist so vergleichbar mit der Innerschweiz dass ich fast Heimweh bekomme.

Schiff fahren mögen wir alle vier und so schippern wir mit einem Katamaran 2 Stunden über den See Epulafquen. Der 3776 Meter hohe Vulkan Lanin soll einer der schönsten Berge der Welt sein.

Er präsentiert sich vom Boot aus gesehen machtvoll und erhaben von seiner schönsten Seite.

Unberührte Natur begegnet uns wie versteinerte Lawa. Beim letzten Vulkanausbruch vor 300 Jahren bildet sich ein Lawadelta wo heute die Bäume nur in Bonsai Grösse wachsen.

Pausentage sind auch immer Arbeitstage, jeder versinkt in seine eigene kleine Welt. Es wird entkalkt, abgedichtet, geputzt, geräumt, gelesen, geflickt, gehäkelt, geplant, gepaddelt, gebadet….. bis wir uns wieder treffen am Esstisch.

Wir sind ein gutes und spontanes Küchen-Team und unsere Gaumen danken es uns.

Jubii, ich habe Spass auf dem See Paimún. Zuerst noch zögerlich und unregelmässig paddle ich dann rhythmisch durch die Wellen, mein ganzer Körper singt „oh happy day“. Was für ein Hammer Gefühl mit den Elementen Wasser und Luft in Harmonie zu sein – Genuss pur!

Auch Werni geniesst die Paddelfahrt!

Wir sind auf der Route der 7 Seen. Sie führt auf der Ruta 40 von San Martin nach Bariloche. Nebst den 7 Seen gibt viele kleinere und total romantische Seen mehr. Die Farben, die Landschaft, das klare Wasser sind atemberaubend, einzig die staubigen Schotterstrassen und die Touristenmengen hinterlassen Tintenflecke.

Wir stehen für 3 Nächte am See Traful in der Hoffnung, dass ab Dienstag, den 17.1. Bariloche, unser nächstes Ziel, etwas weniger überfüllt ist.

 

Fazit der Woche: Wiä däheimä!

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