17.-24.12.2023, ….sentimentale Weihnachtswoche…

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In der Weihnachtswoche fehlen uns Familie und Freunde. Seit Südamerika habe ich immer mal wieder etwas Heimweh. Im Riesenland Brasilien haben wir nur eine einzige Overlander Familie aus Europa getroffen. Die Sprachbarriere habe ich schon mehrmals erwähnt. Bestimmt wird wieder alles einfacher wenn die Festtage vorbei und wir uns wieder besser verständigen können.

Die Stadt Congonhas verdankt ihre Entstehung der Goldfunde am Rio Maranhão. Die Hauptattraktion hier ist die Wallfahrtskirche Bom Jesus de Matozinhos mit ihren Skulpturen.

Im 10 km entfernten grossen Parque Ecológico da Cachoeira mit mehreren Schwimmbecken, Wasserfall und sauberen Anlagen stehen wir wieder alleine für die Nacht. Was für ein Traumplatz.

Ouro Preto, was schwarzes Gold bedeutet, ist wegen den über 20 barocken Kirchen und der Altstadt bekannt, seit 1980 UNESCO Erbe. Schon bei der Einfahrt durch die engen Gassen und komplizierten Einbahnsysteme äussert sich Werni, dass es ihm hier nicht gefällt. Vielleicht ist es ihm zu kirchenlastig? 

Der Legende nach findet ein Mulatte im Flüsschen Tripui beim Füllen seiner Wasserflasche ein paar Steine. Der Goldrausch beginnt. Ab 1698 wollen sich viele Zuwanderer ein Stück vom Reichtum sichern, allen voran die Portugiesen. Streit beginnt und endet im Guerra dos Emboabas, einer bewaffneten Auseinandersetzung.

Ein portugiesischer Händler bekommt die Oberhand. Ein Fünftel der Goldfunde muss an die Krone Portugals als Steuer entrichtet werden. Dafür baut Portugal die berühmten Barockkirchen im Stil des Barroco Mineiro und zeichnet für den fülligen Lebensstil der damaligen Zeit.

Zum Höhepunkt des Goldrausches, Ende des 18. Jahrhunderts, hat Ouro Preto ca. 100.000 Einwohner und ist damals die grösste und reichste Stadt in der Neuen Welt. Von 1700 bis 1820 werden jährlich ca. 1200 Tonnen Gold gefördert, 80 % der damaligen Weltproduktion.

Mariana, nur 15 km entfernt, gefällt uns viel besser. Es ist beschaulicher, weniger touristisch, auch mit schöner Barockkunst und hier darf sogar Santa die Füsse baden.

Warum hat Santa immer eine fette Wampe?

Mariana ist wirtschaftlich von grosser Bedeutung. Als einstige Goldstadt wird heute grosse Mengen Eisenerz abgebaut. Der Dammbruch bei einer Eisenerzmine im November 2015 führt zu einer Umweltkatastrophe wo toxischer Schlamm bis in den Atlantischen Ozean fliesst.

Wir übernachten unter himmlischem Schutz.

Hügellandschaft wechselt zu Bergregion, es wird Kaffee in grossen Mengen angebaut.

Über Erdwege finden wir Adriano und Alice, ein bezauberndes Paar das am Fusse des Pico de Bandeira, 2’890 m hoch, lebt, arbeitet und 3 Kinder grosszieht. Hier fühlen wir uns pudelwohl trotz des ersten heftigen Regens seit 4 Monaten.

Knapp 1000 Menschen leben und arbeiten zerstreut im Parque Nacional do Caparaó.

Wir bleiben über Weihnachten hier, so nett ist die Familie, so schön der Stellplatz, so erfrischend und sauber der Bach.

Beim Fischknusperli Essen versuchen wir aus unseren Leben zu erzählen. Die Unterhaltung mit dem Google Übersetzer ist mühsam und wieder erfahren wir, wie schwierig es ist in einem Land zu leben wenn man die Sprache nicht spricht.

Wir sind für den Heilig Abend von der Familie zum Grillabend eingeladen. So singen Werni und ich schon vorab ein paar Weihnachtslieder denn es sieht eher nach Party aus heute. Das Bier steht parat, auch gut!

 

 

Fazit der Woche: aus Melancholie wird Party Laune.

 

 

Wochenfilm

Musik: Gilberto Gil, Boas Festas

 

 

3 Kommentare zu „17.-24.12.2023, ….sentimentale Weihnachtswoche…

  1. Wenn nicht jetzt wann dann darf man sentimental werden? Schick euch einen sentimentalen Weihnachtsgruss mit all den guten Wünschen die es braucht zu Weihnachten 🎄

  2. Ihr Lieben, ich wünsche euch von Herzen fröhliche, besinnliche Weihnachten.🎄✨
    Ich vermisse Euch!
    Grosse Umarmung aus der Ostschweiz

  3. Sali Heidi und Werni, scheen hend ier gsungä und gflettled😃 Ich winschä iich ganz scheeni Wiehnachtstäg und ä guete Rutdch is niwä Jahr. Ganz Liebi Griess Peter

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