Die Köhlerei ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit.
Wir stehen wieder auf 2400 Höhenmeter direkt neben der Köhlerei. Durch die Glut und den Rauch riecht es nach Äthiopien wo Menschen, Kleider, Tiere, Räume, Kirchen usw. nach Kohle, Feuer und Kamin duften.
Die Thermo-Unterwäsche, die dicken Socken und die Wolldecke sind parat für die Nacht, wir messen 9 Grad Aussentemperatur. Zusammen kriechen, Mütze überstülpen, Decke bis zu den Ohren – gute Nacht!
Das Murambi Genocide Memorial ist eine Gedenkstätte im Süden, die an den Völkermord in Ruanda von 1994 erinnert.
Links ist das heutige Massengrab, rechts das Alte. Die 70‘000 Leichen von Murambi wurden ausgegraben und in Würde beerdigt. Der Besuch des Ortes bedrückt, sind wir Europäer doch wesentlich am Genozid mitschuldig.
In Huye besuchen wir das Ethnographische Museum. Es wurde mit Hilfe der belgischen Regierung gebaut und 1989 eröffnet. Es ist eine gute Informationsquelle zur Kulturgeschichte des Landes und der Region.
Der Belgier Lode van Pee ist verantwortlich für die Architektur. Die vielen Steildächer des Museums symbolisieren die 1000 Hügel Ruandas.
Huye mit seinen schönen Backsteinhäuser und Kirchen gefällt uns. Es ist ein gepflegtes Städtchen mit einem guten Fussballverein.
In der Stadt Nyanza befindet sich der frühere Königspalast von König Mutara III Rudahigwa. Für Besucher ist im Rwesero Art Museum eine Nachbildung der traditionellen Hütte des Königs errichtet worden.
Die königlichen Kühe werden bewundert.
Der Hirte singt für die Tiere und streichelt sie mit einem Ast. Sie schmelzen unter seiner Obhut und posieren für die Touristen.
Kigali ist die Hauptstadt Ruandas. Sie liegt ungefähr in der Mitte des Landes und erstreckt sich über mehrere Hügel, Grate und Täler.
Die Stadt bietet eine lebhafte Restaurantszene, von chinesischer, französischer, deutscher, italienischer, indischer, japanischer Küche und mehr, alles wird angeboten in guter Qualität.
Das erklärte Ziel des Präsidenten ist es, aus Kigali das Singapore von Afrika zu machen.
So wird munter drauflos gebaut. Ganze moderne Gebäudekomplexe stehen halbleer weil die Mieten zu teuer sind.
Grössere internationale Konzerne wie Adidas, Versicherungen, Banken oder Flugzeuggesellschaften können sich die Luxusräume leisten.
Das Convention Center mit dem Radisson Blu Hotel links gehören zum modernen Kigali. Während unser Auto bei Armin Weikl aus Österreich eine Überholung bekommt erkunden wir die Stadt zu Fuss und mit dem Motorradtaxi.
So mondän die Stadt aufgerüstet wird so erstaunlicher ist es, dass Elementares wie zB. ein Tourismus Office fehlt. Die Motorradfahrer kennen ihre Stadt äusserst schlecht und sprechen kaum Englisch.
Die Kigali Arena ist eine Indoor-Arena die 2019 eröffnet wurde. Sie wird für Sportanlässe und Konzerte genutzt und hat Platz für 10‘000 Zuschauer. Sie liegt direkt neben dem Amahoro Fussballstadion.
Präsident Paul Kagame ist ein grosser Fussball- und Sport Liebhaber. So unterstützt er finanziell (privat?) mit vielen Millionen den Fussballclub Arsenal. Dafür steht auf dem Tricot am Ärmel „Visit Rwanda“.
Nachdem wir beim deutschen Metzger gegessen und eingekauft haben gibt es noch einen gemütlichen Kegel-Abend.
Werni gewinnt!
Kigali könnte jede europäische Stadt sein! Frauen chauffieren ihren Nachwuchs in fetten SUV, es gibt gepflegte Parkanlagen, schwarz und weiss treffen sich beim Kinderspielplatz, in der Bäckerei gibt es Zimtschnecken und die Preise erreichen internationalen Standard. Bevor wir die Stadt verlassen decken wir uns im 1. Supermarkt mit Käse usw. ein, CHF 130.-, im 2. mit Getränke, Gemüse usw., CHF 86.- und zu guter Letzt lassen wir noch CHF 75.- in der Apotheke liegen.
Das Urugo Women’s Opportunity Center ist ein ehemaliges NGO Projekt das heute komplett von einheimischen Frauen geleitet wird.
Jungen Frauen wird diverses Handwerk beigebracht, der Hotelbetrieb, Camping, Restaurant und Shop wird autonom und ökologisch von der Frauenkooperative geführt und es gibt Räumlichkeiten für Hochzeiten, Schulungen und Workshops.
Am Sonntag morgen wird getanzt, gesungen und Lebensfreude versprüht. Was für eine Farbenpracht.
Wir treffen 30 km vor der Grenze Marianne und Albert wieder und natürlich gibt es ein Dog Spiel. Spielstand: 9 : 4 für die Frauen. Morgen erwartet uns Tansania.
Fazit der Woche: Moderne trifft auf Armut
Ruanda: Hammer Strassen, liebliche, saftig grüne Landschaft, Ackerbau über alle Hügel, ein Land im Aufschwung, schwer beladene Fahrräder, dicht besiedelt, das Volk der Träger, sauber überall, Plastik ist verboten, schlechte Englischkenntnisse, Give me money Kinder.
Unsere gefahrene Strecke:
Grüne Linienführung: Gelaufene Strecke des Congo Nile Trails.