Die letzten Tage in Uruguay sind da. Wir geniessen das Schutzgebiet um die Lagune Rocha und sehen Flamingos in schönster Natur.
Nach Cabo Polonia, zur grössten Wanderdüne Südamerikas, kommt man nur mit dem Bus. Wir streichen die Fahrt – es geht hektisch zu und her im Terminal, Rucksäcke, schreiende Kinder, Gedränge – nichts für uns.
Dann doch lieber ein paar Fischerdörfer weiter nördlich im ruhigen Aguas Dulces wo wir alleine und ruhig direkt am Strand stehen und wieder nach Walen Ausschau halten.
Schwierig – das Meer ist aufgewühlt, wir schauen oft und lange ins Fernglas – und immer wenn einer von uns ruft – DA – ist es wieder Fehlalarm.
Der Mönchssittich begleiten uns, seit wir in Uruguay sind. Er ist ein echter Schreihals. Die Misstöne macht er wett mit seinem leuchtenden Grün und seinen Flugkünsten.
An der Laguna Negra treffen wir ohne abzumachen bekannte Gesichter.
Uruguay: Ein stabiles und sicheres Land mit netten Menschen, landschaftlich schön jedoch recht eintönig, die grossen Touristen Attraktionen bleiben aus, frei stehen ist soviel schöner als in den sehr durchschnittlichen Camps, hohes Preisniveau, zartes Fleisch vom Feinsten.
Wir fahren mit Myriam und Timon aus SG zur Grenze nach Chuy. Wir lernen die zwei Jungen in Montevideo kennen und treffen auch sie an der schwarzen Lagune wieder.
Keine Hektik, keine Schlepper, keine Geldwechsler, keine machtdemonstrierende Beamte, keine ellenlange Schlange, kein Visa – Mensch – was für ein angenehmer Grenzübertritt! Der Zöllner ist super freundlich, die Auto Import Dame sehr nett, englisch sprechend und dazu noch bildhübsch – und wir sind im Nu drin – im fünft-grössten Land der Welt, Brasilien.
Einkaufen im grossen Markt (mit Nespresso Kapseln) und schon besprechen wir die Weiterfahrt Richtung Norden im ruhigen Campingplatz Pachuca. Eine Fahrt direkt zwischen Meer und Dünen über 120 km wäre doch genial. Wir fragen nach – bekommen als Antwort zu gefährlich, dazu ohne Netz aber schön.
Wir sind zwei Fahrzeuge – wir nehmen das Risiko. Bevor wir losfahren, fragen wir nochmals Anwohner, ob wir die Fahrt wagen können. Die Körpersprache ist klar – fahrt – es ist traumhaft. Nehmt genug Wasser mit.
Luft raus aus den Finken und los geht unsere Fahrt dem Meer entlang. Ich weiss nicht wie ich euch diese Fahrt beschreiben kann – gibt es soviele Worte des Gefallens? Es ist ein unbeschreibliches Gefühl über soviele Kilometer dem Meer so nahe zu sein, manchmal ohne Spuren wie auf Schienen zu rollen, die Stärke des Autos zu spüren.
Freiheit, Freude, Lust, Genuss, Emotionen, ein Hauch von Abenteuer sind nur ein paar Substantive die versuchen, die Fahrt zu beschreiben. Sie ist einfach der Super, Hammer, Mega Knaller! Und an alle Overlander Leser – go for it!
Übermütig suchen wir einen Übernachtungsplatz in Sicherheit der Gezeiten und prompt tun wir es wieder mal – wir setzen Bänzli in den Schlamm.
Nicht hilflos wie beim ersten Mal in Afrika sondern inzwischen erfahren schaufeln wir ihn frei, unterlegen Holzstücke und Sandbleche und sanft geht es im Rückwärtsgang aus dem Schlamassel. Wie lautet das Credo der Overlander? Wer nie stecken bleibt hat zuwenig hart probiert!
Leider sehen wir nur tote Wale, Robben und Schildkröten und nach ca. 140 km beschliessen wir, Richtung Sumpfgebiet zur Lagune Nicola zu fahren. Dort soll es sehr viele Tiere zum Beobachten geben.
Und wieder sind wir begeistert, was uns die Natur an Schönheit bietet. Das Wechselspiel der Farben von verschiedenen Grün und Blau untermalt die Tiersichtungen. Da sonnt sich ein riesiges Krokodil, Vögel gibt es so viele ich will sie gar nicht aufzählen, Schildkröten im Familienbund wärmen sich am Wasserrand. Das absolut süsseste ist aber das noch nie gesehene Capybara.
Es gibt so viele von ihnen – eine Mischung aus Bibber und Murmeltier vielleicht – spielend im Wasser, spazierend mit den Jungtieren oder fressend, wir bekommen nicht genug von ihnen. Wikipedia klärt uns auf, das Capybara oder Wasserschwein ist eine Säugetierart aus der Familie der Meerschweinchen und ist das grösste heute lebende Nagetier.
An der Lagune das Flores kochen, plaudern, beobachten wir – und spielen Dog. Die Mädels sind 3 zu 0 im Rückstand. 🥲
Einkaufen, Auto vom Salz befreien, tanken und Kaffee trinken in Rio Grande ist Tag füllend.
Was für Dimensionen!
Fazit der Woche: Der Start in Brasilien ist geglückt.
Wie schön ihr beiden, dass euer Brasil-Start geglückt ist! Wie macht ihr das mit dem Portugiesisch? Helfen da Spanisch-Kenntnisse? Herzliche Umarmung Alexandra & Peter
Danke ihr Lieben und Umarmung zurück
Mutig seid ihr, aber es lohnt sich so wie wir das sehen . Wir freuen uns immer auf Sonntag Abend und sind voller Spannung, was es wieder z neues zu sehen und zu lesen gibt.
Wir wünschen weiter hin gute Fahrt
Liäbs Grüässli Lotti und François
Danke liebe Lotti und François, herzlich liebe Grüsse zurück