Immer wieder weht der Westwind durch meine Schnittlauch Locken. Entlang der West-Küste kommt gegen 16 Uhr heftiger Wind auf! Sand wirbelt, Augen tränen, Wäsche trocknet, die Haut bekommt ein Peeling und im Mund knirscht es.
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Bei der Fahrt nach Lüderitz erleben wir einmal mehr die eindrucksvolle Unendlichkeit von Namibia. Wir sind im Gebiet der Wildpferde, Diamanten und Kolonialgeschichte.
Ca. 1300 Höhenmeter Differenz fahren wir kaum merklich auf perfekter Asphaltstrasse von Aus nach Lüderitz durch hitzeflimmernde Wüste und Einsamkeit.
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Windschutz beim Outdoor kochen!
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Die Stadt trägt den Namen nach dem Tabakhändler Adolf Lüderitz. Beim Erwerb des Gebietes ging es, wie so oft, wenn Europäer in Afrika Fuss fassen wollten, nicht mit rechten Dingen zu. Lüderitz kaufte dem Nama Häuptling Joseph Fredericks aus Bethanie für 10’000 Reichsmark und 260 Gewehren den ganzen Hafen sowie das Hinterland ab. Anstelle von englischen Meilen (1.6 km) nahm Lüderitz geografische Meilen (7.4 km) in den Vertrag.
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Diese Schlitzohrigkeit brachte ihm aber kein Glück – er selber fand weder das vermutete Erz noch die Diamanten. 1884 wurde Lüderitz zum deutschen Protektorat erklärt.
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Lüderitz ist nicht wirklich schön, einige Jugendstil Kolonialhäuser, die Kirche Peter und Paul und die Langusten und Austern sind nennenswert. 1 Tag Lüderitz reicht uns.
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Die Geisterstadt Kolmanskuppe ist ein alter verlassener Diamantenort 15 km von Lüderitz entfernt. Hier lebten zur Blüte bis zu 300 meist deutsche Familien mit eigener Schule, Spital, Casino, Schwimmbad, usw.
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Bis zum Ersten Weltkrieg wurden in Kolmanskop über 1 t Diamanten, 5 Mio. Karat, gefördert. War das Vorkommen erschöpft, war auch die Stadt dem Untergang geweiht. Die Natur und der Sand erobern sich die Herrenhäuser des Arztes, Lehrers, Direktors und Architekten zurück.
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Noch heute wird in Sperrgebieten Namibias nach Diamanten gesucht. Nahezu hundert Prozent aller geförderten Steine haben Schmuckqualität.
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Wir rollen weitere staubige und einsame Kilometer zum Oranjeriver Richtung Süden. Nach öder Trockenheit und Wüste überrascht der grüne heimelige Gürtel entlang dem Fluss.
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Gras, Reben, Gemüseanbau – genährt und bewässert vom Oranjefluss, der auch die Grenze zu Südafrika bildet, prägen den Gürtel.
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Der Fish River Canyon ist nebst dem amerikanischen Grand Canyon und dem mexikanischen Copper Canyon auf Platz 3 der Welt.
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Beeindruckt stehen wir zum Sonnenuntergang am Aussichtspunkt und bewundern einmal mehr die Natur und Einzigartigkeit der Mutter Erde.
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Das himmlische Kind begleitet uns die ganze Woche.
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Fazit der Woche: Gut durchgeweht!
Hallo Heidi und Werni
Danke für den Bericht. Weiterhin viel Glück und gut Wind!
Liebe Grüsse von der Kirchstrasse Sarnen
Max