Das mit der Liebe geht ganz schnell!
Glasklare Wildbäche, rauschende Wasserfälle, feucht riechende Wälder, süss duftende Wildpflanzen, leises Atmen der Natur, fremde Tierunterhaltung nachts – es ist Liebe was mich mit dem Hochland von Kenia verbindet.
Dass wir in Thermowäsche und mit Wolldecken schlafen, übersieht mein Verliebtsein durch die Rosabrille.
Nahikari und Mikel aus dem Baskenland haben Pech mit ihrem gemieteten Pajero, er springt nicht mehr an.
Petrus hat mein Stossgebet nicht erhört, wir stehen und frieren am nächsten Morgen im dichten Nebel und Nieselregen und überbrücken den Mitsubishi.
Da macht bleiben keinen Sinn.
Im Solio Park westlich des Mount Kenya lebt eine außergewöhnlich hohe Anzahl an Nashorn-Populationen und sorgt für hohe Erfolgschancen, viele Tiere zu beobachten.
Etwa 100 Spitzmaulnashörner (Black Rhino, spitze Lippe) wurden zuletzt gezählt und die dortige Population der Breitmaulnashörner (White Rhino, quadratische, breite Lippe) stellt die weltweit größte dar.
Das Solio-Schutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 70 km² und befindet sich in Privatbesitz. Wir sind alleine im Park unterwegs und sehen sehr viele Tiere, darunter auch Löwen. Von den „Big Five“ fehlt uns nur noch das Rhino und dieses Manko füllen wir zu Haufen.
BIG FIVE, DIE GROSSEN FUENF
Haben sie nicht schön posiert für mich, der Leopard, der Löwe, das Nashorn, der Büffel und der Elefant? Natürlich ist das eine Fotomontage und ein grosser „Beschiss“ !!
Saftig grüne Hügellandschaften mit bewirtschafteten Feldern wie Mais, Kartoffeln, Kabis, Karotten, Bohnen usw. begleiten uns auf unserer Fahrt Richtung Westen.
In den Aberdares wollen wir unserem Bewegungsdrang nachgeben, doch die Bergschuhe sagen Nein zum Regenwetter.
Über Nyahururu besuchen wir nochmals das Kambi Amani Eco Camp in Nakuru.
Es gehört definitiv zu den top Drei der von uns besuchten Übernachtungsplätze in Kenia. Wir sind beide stark erkältet, kein Wunder bei der Friererei, und kurieren uns aus bevor es zur Grenze nach Uganda geht.
Mit dem „einen Stöppler“ pro Tag hatten wir mit ihm eine schwere Last. Er erzählt uns auf 40 km sein ganzes elendes Leben und von seinen finanziellen Nöten. In Trauer und Alkohol versunken versucht er in Nakuru das Studiengeld für seinen Ältesten aufzutreiben.
Es gibt so viele Einzelschicksale auf der ganzen Welt und wir sind einmal mehr dankbar für das schöne Leben, das uns geschenkt ist.
Die Morgensonne kitzelt uns aus dem ReMo, wir wollen die nähere Umgebung vom Camp erkunden.
Kinderlachen und Hallorufe klingen uns entgegen und wir werden auf dem Heimweg treu begleitet.
„Bitte kommt mit uns zur Kirche,“ betteln die Kinder. Warum eigentlich nicht! Am besten spüren wir Menschen in ihrem Alltag und ihrer vertrauten Umgebung.
Es wird getanzt, gesungen und gebetet; auch wir können den Segen Gottes auf unserer Weiterfahrt gebrauchen.
Wir genesen langsam und messen uns an Darts.
Der Abschied vom Kambi Amani Eco Camp fällt uns schwer, es ist ein Wohlfühlplatz und das ganze Team ist grossartig.
Noch ein freudiges Ereignis zum Wochenende. Wir treffen Ursi und Joe die auf einer 3 wöchigen Safari sind. Beide sind begnadete Fotografen und wir bewundern ihre Fotos regelmässig auf Facebook. Joe Bürgi ist mein Cousin auf Ambauen Seite.
Über viele Kilometer geniessen wir auf einer Höhe von 2500 Meter saftige Teeplantagen. Es regnet in Strömen, die Nachmittagstemperatur ist 13 Grad.
90 km westlicher erwarten uns warme 34 Grad. Im Moment weiss ich gar nicht was mir lieber ist, ………..
Fazit der Woche: ….. frieren oder schwitzen?
Kenia: Angenehmes Klima, traumhaftes Hochland, schöne Strände, fantastische Tierwelt in freier Natur, freundliche neugierige Menschen, charmante Schlitzohren, leben nur im Heute, Arbeitstempo in Zeitlupe.