Das faulste Tier der Welt hängt 20 h täglich in den Eukalyptus-Wäldern Australiens, dicht gefolgt vom Faultier mit 16 h Schlaf. Wir finden etwas ähnliches in Asunción, doch der Reihe nach…..
Wir müssen mit einem Promi an Board sein auf dem Flug nach Asunción. Er trägt das Trikot vom Fussballclub Fluminense Brasilien und viele wollen ein Foto mit ihm.
Wie ungern lassen wir dich zurück, wie sehr fehlst du uns wenn wir dich in einer Garage oder sonst wo abstellen müssen. Unser Sprinter ist unser Zuhause. Überglücklich holen wir Bänzli von der Garage ab. Einräumen, putzen, waschen, Bettwäsche wechseln und weiter kann die Reise gehen. Wie lieben wir das freie Nomadenleben ohne Terminkalender und Verpflichtungen.
Vegetarisches Essen steht für die nächsten Tage auf dem Menüplan nach den doch sehr fleischlastigen Tellern in Rio.
3 Tage stehen wir in Asuncion mit wenig Action. Organisatorisches steht an, zB. die Verlängerung der Haftpflichtversicherung, Abklärung unseres Giga-Abonnementes, Telefonate, diverses was unsere Heimadresse in Sarnen betrifft, Haare schneiden, Füsse pflegen und die weitere Wegführung besprechen.
Das Camp Quinta Tiffany in Stadtnähe ist echt schön aber so was von einem stets müden, kratzenden, faulen, ungehobelten und apathischen Mann von 34 Jahren geführt, dass im Vergleich selbst der Panda Bär zu den aktiven gehört und das Stinktier nach Chanel riecht. Wie der Siebenschläfer ist er nachtaktiv, da hockt er Stunden vor dem Computer. Auf meine Abschiedsanregung, dass er vielleicht mal einen kleinen „Zacken“ zulegen könnte, verändern sich seine Pupillen in Quadrate mit lauter Fragezeichen. Man muss nicht Nostradamus sein um den Untergang eines schönen Platzes vorauszusehen.
Wir lösen das Rätsel mit dem Promi. Er ist der grösste Fluminense Fan und der erste Instagram Star den wir treffen mit 25.6 Millionen Followers. Das Spiel gegen Arena Paraguay ist leider ausverkauft, die Stimmung in der Stadt echt toll mit Singen und Jubelrufen schon am Nachmittag.
In der Nacht auf Freitag schlafen wir beide schlecht. Unser Grobplan, nach dem NP Pantanal zurück nach Bolivien, dann Peru zu fahren, verwerfen wir kurzerhand. „Lass uns einen grossen Zirkel durch Brasilien fahren,“ meint Werni. Es ist immerhin das 5. grösste Land der Welt und es gibt soviel zu sehen. Warum sollen wir es weglassen?
Die Nacht geht schlaflos weiter mit der Suche nach Strassenverhältnissen, Machbarkeit, Regenzeit, Aufenthaltsbewilligung, Verschiffung da wo es keine Strassen mehr gibt und Kilometer Berechnungen. Wir zeichnen eine mögliche Wegführung, es beginnt zu kribbeln in der Magengrube und wir entscheiden:“Lass es uns versuchen!“ Meine Logistik-Zellen wetteifern mit dem Nachtgewitter, wer kann heller blitzen und lauter donnern?
Acunción nach Ciudad del Este ist eine 350 km lange A nach B Fahrt ins Zollfreiparadies. Hier reiht sich Shop an Shop, China, Indien, Amerika, Paris, alle Marken und alles sind vertreten, es wimmelt von Schleppern, Schreiern, Kaufwilligen – es geht zu und her wie im „hölzigä Himmu“ (holzigen Himmel) was sehr turbulent und lärmig bedeutet. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei unseren deutschen und österreichischen Lesern/innen für meine oft einschleichenden „Schweizär Deytsch“ Wörter entschuldigen.
Also zurück zum „hölzigä Himmu!“ Auf der Suche nach einer Bridge-Kamera tauchen auch wir ein ins Gewühl. An einem Samstag mit Dauerregen…….
…..sind Massen am Einkaufen, dazu gibt es überall laute Musik, ich werde „Tuibätänzig“ (Taubentänzig) Bedeutung: schwindlig, aufgebracht, kribbelig, nervös, wahnsinnig, überfordert.
Es ist unglaublich was in dieser Stadt umgesetzt wird. Wir haben uns das Preisniveau jedoch noch tiefer vorgestellt. Das Paris Zentrum wird sogar von der Schweizer Garde bewacht und ist 7 Tage die Woche von 7 h – 22 h geöffnet.
Wir finden was wir brauchen, bezahlt wird in USD.
Im 11. Stock des Sax Palace trinken wir einen kühlen Weissen. Von hier hat man einen tollen Überblick über die Scheusslichkeit der Stadt.
Fazit der Woche: Faul sind auch wir diese Woche.
Hallo ihr Lieben,
seit Tagen summe ich den Song „Copa… Copacobana…“ und laufe gedanklich am Strand entlang…😇
Gute Weiterreise und liebe Grüße
Christine und Paul