Wer kennt sie nicht, die Musik aus dem Album Buena Vista Social Club aus dem Jahr 1997 und den gleichnamigen Film von Wim Wendes? Ich liebe dieses Album und habe Phasen, wo ich es rauf und runter höre.
Die Membrane unserer Cabasse Boxen in Sarnen tönen in erregter Vibration zum Cubanischen Rhythmus und im lautstarken Putzmodi muss der Staubsauger als Tänzer hinhalten.
Zwei mal durften wir Buena Vista im KKL Luzern hören. Und jetzt – jetzt tauchen wir jeden Tag voll in die Musica Cubana ein. Es gibt Touristen Schuppen wo lustlos und verbraucht gespielt wird. Grösstenteils spielen die Musiker aber mit viel Spiel- und Lebensfreude und reissen uns vom Hocker.
Kuba ist ein Land das Kultur in jede Richtung fördert. Arte, Tanz, Filme und Musik entschädigen Kubaner für viele Entbehrungen, Schutthaufen, Gestank, Zerfall und vieles mehr.
Viele Bands spielen schon am Nachmittag auf. In Schlangen wartend, vor Restaurants zuhörend, als Kellner arbeitend, als Hungernder bettelnd nehmen alle immer wieder kleine Rumba-, Salsa-, Milonga-, und andere Tanzschritte.
Alter und Kleidung spielen keine Rolle – die Musica Cubana scheint schon mit der Muttermilch ins Blut der Bevölkerung zu fliessen.
Die Musik und die tollen Oldtimer, die es zu Haufen gibt, lassen über vieles hinwegsehen und je länger wir in Havanna leben, je mehr verstehen wir es: Cuba es otro planeta!
Wir finden weitere leckere Restaurants, darunter das San Cristobal wo schon Obama mit Familie mehrmals gegessen hat.
Jeden späten Nachmittag schlürfen wir an unserem Cuba Libre oder anderen Drinks und hören Musik. Die Qualität der Bands ist beeindruckend und wir geniessen nach langer Enthaltsamkeit in Afrika die tolle Musik in Kuba sehr.
Die Stadt Havanna, die Politik des Landes, der Sozialismus, die Embargos, der Zerfall….
.. und der Aufbau – das Gute liegt nur Millimeter neben dem Schlechten.
Die hohen alten, spanischen Kolonialhäuser mit ihren engen Treppenhäuser verbergen so manche beeindruckende Altbauwohnung und Hinterhöfe. Die Mehrheit wohnt aber sehr bescheiden, sitzt oft stundenlang vor ihren Bleiben im Schatten und Gestank und beobachtet, wer und was vorbei zieht.
An Seilen werden Taschen, Schlüssel, Geld, Einkäufe usw. rauf und runter transportiert. Wer hat bei dieser Hitze schon Lust auf enge Treppenhäuser?
Wir schauen uns zwei Filme an, „Havanna Blues“ und der mehrfach ausgezeichnete Film „Fresas y Chocolate“ aus den 1990igern. Beide Filme behandeln die Liebe zur Insel und deren Menschen aber auch das Gefangensein im System.
Wir verstehen nicht viel, ui sprechen die schnell, aber dank Wikipedia können wir den Geschichten folgen. Heute ist freies Aus- und Einreisen für Kubaner erlaubt. Frauen haben zB. seit 1940 Frauenstimmrecht. Es gibt aber noch viel zu tun für die Regierung.
Trotzdem hören wir viel: „Wir Lieben unser Kuba,“ und das spürt man trotz vielen Entbehrungen. Bilder von Fidel und Che Guevaras hängen überall und werden grösstenteils verehrt.
Havanna erwacht aus dem Pandemie-Schlaf. Die Touristen sind zurück, Restaurants öffnen, Taxis – ob im Oldtimer, Motorrad oder Fahrrad stehen parat, „chanschä Mony“ – Händler stehen überall, die Stadt pulsiert und funktioniert irgendwie.
Das Capitol
Zum Schluss noch ein kubanischer Vers zum Thema: “wenn eine Ehe alt wird.“
No me emocione cuando tus rodillas rozan las miss, pero como me duelen mis rodillas si tus
rodillas te duelen.
Frei übersetzt: mich durchfährt kein Schauer mehr wenn deine Knie mich berühren aber meine Knie schmerzen wenn deine Knie schmerzen.
Fazit der Woche: Ein Hoch auf die Musik!
Da bekomm ich doch Lust auf Musik. Gut gibts Spotify und alle musikalischen Wünsche werden erfüllt. Laut aufdrehen ist auch erlaubt denn unsere Nachbarn sind in Kuba.🎼
😍😍
Einmal mehr ein eindrücklicher berührender Bericht.
Herzlichen Dank dafür.
Danke lieber Hanspeter und herzliche Grüsse zurück und was ein Glück hatten wir dich in Marokko kennen zu lernen. Auf ein Wiedersehen irgendwann freuen sich Heidi und Werni