26.-03.12.2023 …. beide weinen…

https://wenn-nicht-jetzt.com

 

Der Himmel und unsere Herzen weinen, by by eindrückliches Salvador. Es regnet in Strömen.

Mit der Fähre setzen wir über zur Insel Itaparica. Das Meer schimmert in allen blau und türkis Farben, der Himmel klärt sich.

Wir sehen uns die Städtchen auf der Insel ausgiebig an. Es ist Sonntag. Da sind nicht nur Autos mit Lautsprechern beladen, nein auch an jedem Strand und Restaurant tönt es voll Rohr bum bum bum. In Brasilien geht nichts ohne klirrende Verstärker. Einzig hier finden wir ein ruhiges Plätzchen.

Der angefahrene Camping ist geschlossen, frei stehen geht aus Sicherheitsgründen nicht. Wir finden ein kleines gemütliches Familienhotel.

Reif für die Insel?
Irgendwie schon. Nach den intensiven und geräuschvollen Tagen in Salvador sind wir müde. Auf die Insel Ilha de Tinharé gibt es keine Autofähre. Wir lassen den Sprinter auf dem Festland stehen, setzen mit dem Schnellboot über und buchen uns für 4 Nächte im kleinen Hotel „One Beach“ ein.

Wer jetzt denkt wir gäben ein Heidengeld aus für Hotels irrt – ein gutes Mittelklasse Hotel kostet ca. CHF 40.- inkl. Frühstück.

Zugegeben, das Hotel im Städtchen Morro de São Paulo ist eine andere Liga, echt schön mit herrlicher Aussicht auf den Strand. „Sollen wir euch ein Taxi senden zum Abholsteg?“ fragt die  Reception bei unserer Buchung. „Nein,“ unsere Antwort, wir nehmen ein UBER. Falsch gedacht, es gibt gar keine Autos in unserem Teil von Morro und so sehen die Taxis aus.

Alles wird mit Schubkarren transportiert. Koffer, Liegen, Lebensmittel, Kinder, Nachschub für Hotels – einfach restlos alles. Einzig die Ambulanz ist ein Mini – Elektroauto, sonst gibt es keine Motorengeräusche, auch keine Motorräder.

Drei traumhafte Badetage folgen. Das Meer ist erfrischend, das Hotel gemütlich, viele Restaurants, live Musik, das Städtchen schön, die Beine braun – was will Frau und Mann mehr?

Immer wieder machen wir kleine Entdeckungstouren durch Morro. Das allgemeine Schuhwerk hier – Flip-Flops.

Es gibt viel zu sehen.

Vor allem viele knackige Hintern mit schönen kugelrunden Brüsten. Zum ersten Mal, seit wir in Brasilien sind, sehen wir echte Strandschönheiten.

Morgens um 6 ist der Strand noch leer. Ein Spaziergang und schwimmen im glasklaren Meer und schon heisst es Abschied nehmen.

Die Taxis warten auf die nächsten Gäste. Auf dem Festland versuchen wir bei der Polícia Rodoviária Federal unsere Bewilligung fürs Auto zu verlängern. Der sehr nette Beamte spielt Taxi für uns und führt uns in 2 Büros in Valença. Die Verlängerung sei möglich, aber nicht hier.

Unser Plan ist, der Küste entlang bis Sao Paulo zu fahren. Dann kommt von Ralf Inderbitzin aus Kerns, der in Brasilia lebt die Nachricht, dass am nächsten Dienstag Schweizer Treffen ist in der Hauptstadt. Brasilia steht eh auf unserer Liste, Ralf wollen wir auch kennen lernen – warum nicht abbiegen ins Landesinnere?

Bis Jequié ist die Fahrt sehr schön, grün, hügelig, heiss (41 Grad).

Die Kirche, die neben unserem Hotel steht, spielt als Glockengeläute das Ave Maria. Auf dem Dach unseres Hotels findet eine Mega Party statt mit Musik so laut, dass die Fensterscheiben klirren. Um Mitternacht wird es mir zu bunt. Ich reklamiere bei der Reception. Wir tauschen Zimmer und finden endlich den Schlaf. Warum nur habe ich das nicht Stunden früher gemacht?

Heute schaffen wir auf der Landstrasse 540 km.  Die Landschaft ist einmal schön, einmal trocken, einmal hügelig und wir erreichen nach 152 Schwellen das Städtchen Santa Maria da Vitória.

Es fehlen noch 650 km bis nach Brasilia.

Bahia und Gilberto Gil gehören zusammen wie die linke und rechte Socke. Gilbertos Musik liebe ich seit vielen Jahren. Das bekennende Candomblé Mitglied spielt auf den grossen Bühnen der Welt, auch mehrmals am Jazz Festival in Montreux – engagiert sich politisch und ist zur Karnevals Zeit immer in Salvador anwesend.

1969 sind Gil und Veloso monatelang ohne Anklage im Gefängnis, ihre Liedertexte sind zu kritisch. Sie wählen nach der Freilassung England als Exil. Heute sind beide Sänger geachtet und verehrt in Brasilien und geben immer noch Konzerte, manchmal sogar zusammen.

 

Fazit der Woche: Von traumhaft bis Kilometer fressen, alles mit dabei.

 

 

Wochenfilm:

Musik: Gilberto Gil und Caetano Veloso, live, Esotérico

 

Ein Kommentar zu „26.-03.12.2023 …. beide weinen…

  1. Ihr Lieben
    Was für ein schönes Video zum Schluss. Ich fühl mich mittendrin und kann es erahnen wieviel Eindrücke ihr erlebt. Dank euch das wir teilhaben dürfen. Good Luck!

Kommentar verfassen