11.-18.10.2021 … schnuppern ….

Wir planten nie in den Norden von Mozambique zu fahren. Er, sicher bis zur Insel Mozambique, sei ein MUSS! 

Unser zweiter Fahrtag führt uns durch schöne Landschaft mit bizarren Bergformationen zur drittgrössten Stadt Nampula. Wir schnuppern die Luft von Mozambique ein und freunden uns langsam an mit Land und Leuten.

Unser Internet geht, wir finden dank „Hupe“ das winzige und saubere Ruby Backpacker Hostel wo wir campen dürfen.

Die gefürchteten Polizeikontrollen passieren wir 4 mal problemlos und entlocken den Uniformierten mit unserer sprachlichen Unbeholfenheit sogar ein Lächeln.


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Was sofort auffällt in Mozambique:
Man spricht nicht gerne englisch, die Mozambiquer sind entweder sehr hilfsbereit oder sehr abweisend, sie sind ein hübsches Volk, der portugiesische Einfluss ist vielerorts sicht- und spürbar, wir sehen fast keine Nutztiere.

Zum ersten mal kaufen wir am Strassenrand das berühmte Brot von Mozambique. Die Älteren und Buochser unter unseren Blog Lesern erinnern sich sicher noch, wie die Mutschli von der Bäckerei Schlaufer schmeckten? Durch Stufen rutschte man in den Schlaufer-Bäckerhimmel und frischer Brotduft umhüllte die Sinne. Die Mutschli, weich und luftig, aussen krustig in der perfekten Backstufe, das Schoggistängäli zur Perfektionierung des Brötchens. Genau so schmeckt das Brot in Mozambique – Schlaufer Brot in Afrika!

Die Bäckerei Gloor wird für die nächsten 4 Wochen eingestellt!  .

Über eine 3.5 km lange Brücke erreichen wir die 3000mx600m grosse Insel Ilha de Mozambique.

Die Ilha de Moçambique ist eine der ältesten europäischen Siedlungen der südlichen Hemisphäre. Vasco da Gama trifft 1498 als erster Europäer den Scheich der Insel, Moussa Ben Mbiki, von dem sich der Name  Mozambique ableitet.

2/3 der Insel stehen komplett unter dem UNESCO Weltkulturerbe. Unterschiedlichste Kulturen sind sich hier begegnet und haben sich wechselseitig beeinflusst. Europäer, Inder (vor allem aus Goa) , Afrikaner, Araber und Perser gaben sich ein Stelldichein.

Zuerst besuchen wir den alten Friedhof wo Christen, Muslime und Juden friedlich nebeneinander ruhen.

Der grösste Teil der ca. 7000 Einwohnern leben im Stadtteil Makuti, der dicht besiedelten Lehmstadt. Hier wohnen Insulaner zwischen baufälligen Mauern, Schutt und Verrottung, die Kinder sehen verwildert und schmutzig aus. Soviel Armut haben wir bis jetzt nur in Ethiopien gesehen.

Die Armut hält der Lebensfreude stand, die Kinder posieren gerne für Fotos und finden immer Gegenstände zum Spielen.


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Der erste Eindruck der Altstadt (Steinstadt) ist eher ernüchternd. Schäbig, verkommen, verfallene portugisische Pracht in allen Ecken und Enden.

Wir bleiben 2 Tage. Plötzlich entdeckt das Auge zaghaft renovierte Gebäude, Schnitzereien und Ornamente und wir entdecken die Einzigartigkeit der Insel. Es gibt viel über die „ jlha“ zu schreiben, ich will euch aber nicht langweilen mit Jahreszahlen und Eroberungen.

Kirche Fort Santo Antonio, sie wurde mehrmals zerstört und 1969 neu aufgebaut.

Das Fort Fortaleza Sao Sebastião wo die Portugiesen den Holländern, Engländern und Arabern mehrfach trotzen.

Gouverneurpalast, das restaurierte Prachtstück auf dem Hauptplatz. Heute ist der Palast ein Museum mit alten Möbeln, Porzellan, Teppichen und Gemälden. In gutem Tempo machen wir eine Führung durch die Geschichte der Seefahrt.
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Der doch 1000 km lange Umweg nach Norden hat sich aus unserer Sicht gelohnt. Die Insel bewegt und gefällt uns.

2 Fahrtage liegen vor uns. Ca. 820 km sind zu fahren bis Quelimane. Das erscheint auf den ersten Blick nicht viel. Ohne Autobahnen, Strassen mit Löchern, Menschen, Velos und Motorrädern unterwegs brauchen wir 13 Stunden.

Der Norden ist die Region der grossen Cashew Bäume. Wir kaufen geröstete Nüsse am Strassenrand – sie sind so fein und haben so viele Kalorien!

Cashew Frucht mit Nüssen

Müde, erschöpft und hungrig kommen wir in der Zalala Beach Lodge an – sie ist geschlossen. Wir dürfen aber unter den Pinien campen. Der erste Eindruck ist schlecht, doch dann wird die Toilette und Dusche gereinigt, wir bekommen Strom für unser Auto und zu guter letzt kommt der Besitzer Pietro zur Begrüssung. Er hat 25 Jahre in der Schweiz gearbeitet, im Schweizerhof und Bucherer in Luzern und spricht als Portugiese ein perfektes Schweizerdeutsch.

Als Krönung der Woche kommt das langersehnte Baden im indischen Ozean.

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Fazit der Woche: Wir brauchen immer etwas Zeit um im neuen Land anzukommen. 

 

 

 

 

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