Und wieder wird das Röhrchen tief ins Nasenloch gebohrt! Am nächsten Tag können wir unseren Negativen Covid Test abholen. Um 2 Grenzübertritte mit 1 Test abzudecken, bleiben uns 72 Stunden, um durch Mozambique die 550 km bis zur Grenze Malawi zu fahren. Jetzt heisst es Gas geben!
Hier noch eine Bestätigung, dass die Welt ein Dorf ist. Vor dem Covid Labor in Mutare spricht uns Urs Schaffner an, ein Schweizer, der seit 15 Jahren mit seiner Frau in Zimbabwe lebt und arbeitet. Seine Tochter Angela arbeitet bei der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee und wohnt in Luzern. Falls jemand Angela kennt oder trifft – lasst sie grüssen von uns.
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Angela (rechts) mit ihrer Schwester
Und noch eine lustige Geschichte. Wir bekommen Post vom Brändi aus Horw. Sie haben das veröffentlichte Bild von Tanja auf Instagram mit dem Elefanten vor dem DogSpiel gesehen und darauf reagiert.
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Herr Tambadini, der schon dafür sorgte, dass wir nach Zimbabwe einreisen durften sorgt auch wieder für ein reibungsloses Ausreisen. Danke Herr Tambadini! Für Mozambique haben wir die nötigen Papiere parat und nach 2 Stunden fahren wir auf einer perfekten Strasse mit Strassenlampen Richtung Chimoio.
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Was als erstes auffällt in Mozambique: Wir fahren durch dicht besiedeltes Gebiet, es wird Portugiesisch gesprochen, die Mädchen tragen lange Röcke als Schuluniform, es wird nicht zurück gewinkt, es gibt viele Polizeikontrollen, der Strassenrand ist der Marktplatz (auch Ratten stehen im Angebot.)
In 430 km fahren wir nordwärts durch vermüllte Dörfer nach Tete. Plastik, Dosen, Papier, PET – der ganze Abfall begleitet uns als Schmutzallee. In der Stadt campen wir unter besonderer Obhut, Jesus é bom, heisst der Platz direkt am Ufer unseres alten Freundes Sambesi.
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Brücke bei Tete über den Sambesi Fluss
Die Villa Habsburg in Tete hat uns zwar zu spät aber doch noch eine Buchungsbestätigung für den Grenzübertritt nach Mozambique zugestellt. Wir fahren hin um danke zu sagen und zu frühstücken. Was für ein schöner Betrieb. Alles sauber, alle nett und das Frühstück ist sehr fein.
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Mit Speck, Wurst und Spiegelei im Magen liegt das Ziel Malawi gute 80 km vor uns. Exit Mozambique verläuft problemlos, der Eintritt nach Malawi braucht Nerven.
Schon der erste Beamte schüttelt den Kopf, die zweite Beamtin erklärt uns, dass Touristen nur mit einem E-Visa einreisen können. (Die Beantragung dauert 3 Tage). Dann kommt der Big Boss! Mit gespreizten Beinen hockt er, einen Schlüsselbund drehend, mit seinem arroganten Eierkopf auf einem Stuhl und schüttelt den Kopf. Argumente, speziell von weiblicher Seite, werden nicht geduldet, er droht uns nach Mozambique zurück zu senden.
Wir sitzen demütig auf der Holzbank und warten. Nach 3 h kommt das Oberarsch mit einem Schreiben, dass wir die Erlaubnis haben, die Visa beim 75 km entfernten Internationalen Flughafen Chileka anzufordern. Yusuf ist unsere Kontaktperson am Flughafen und er fragt vorab schon mal an, wieviele Dollars er extra bekomme für seine Dienste. So offen ist uns Korruption noch nie begegnet und verdirbt uns unserern ersten Tag in Malawi.
In Blantyre lässt ein Gin/Tonic die Stimmung etwas anheben obwohl wir inmitten einer Schutthalde übernachten. Malawi – das kannst du hoffentlich besser!
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Was als erstes auffällt in Malawi: Es ist sehr sehr dicht besiedelt, es herrscht Geschäftigkeit, nur wenige tragen Masken, fast kein Müll der Strasse entlang, die Felder sind bestellt, es ist bergig und schön, wir sehen Moscheen.
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Über saftige Teeplantagen erhebt sich das Vulkanmassiv als Inselberg bei Mulanje. Bis zu 3000 Meter Höhe erheben sich die zum Teil gut sichtbaren Kraterwände und Gipfel.
Im Golfklub herrscht Feststimmung. Blumen, Festgarnituren und Geschenke stehen parat. Eine muslimisch-christliche Hochzeit lässt neben den geladenen Gästen in Festkleidung die Dorfbevölkerung in Werktagskleidung teilnehmen.
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Von Mädchen bis Knaben, Kindern bis Greisen, Pfarrer bis Arbeitslosen, XS bis XXL – alle schwenken ihre Körper rhythmisch zum Sound des DJ‘s – es herrscht Lebensfreude pur!
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Eine leckere Pizza rundet den Tag ab, Malawi kommt uns näher.
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Fazit der Woche: 2 Grenzübertritte in einer Woche ist einer zuviel.
Liebe Heidi, lieber Werni
Bei den beschriebenen Problemen kann ich euch gut nachfühlen. Da an den meisten Orten innerhalb Afrikas Korruption herrscht und die Löhne so tief sind, dass Beamte noch etwas Sackgeld verdienen wollen, kann es oft schwierig werden zu einer guten Lösung zu kommen. Aber wie ich lese, findet ihr mit viel Geduld und Zeitverlust meistens die gute Lösung.
Heute findet bei uns in Obwalden der Halbmarathon von Viktor Röthlin statt. Tausende athletische Leute rennen heute um den Sarnersee. Auch die Kirchstrasse, wo ich wohne, ist abgesperrt und ich musste das Auto in die Ei stellen um am Nachmittag weg zu fahren! Das Wetter ist zum Rennen wahrscheinlich eher zu heiss, aber es geht ja jeder freiwillig!
Ich wünsche euch weiterhin viel Glück und viel Geduld und grüsse euch bei herrlichem Wetter aus Obwalden
Max