15.-22.5.2022 ….Tränen fliessen..

Wenn das mal gut kommt! Die Dame am Grenzschalter nuschelt vor sich her, wir verstehen sie nicht und als sie die Maske abnimmt und wir sie endlich verstehen staucht sie uns als erstes mal zusammen. Dabei haben wir doch noch gar nichts gesagt ausser: “Wir verstehen sie nicht?“

Wir sollen zuhören was sie uns sage, nur einer von uns soll sprechen, dann knallt sie den Visa-Transit-Stempel für 7 Tage in die Pässe. Unsere Bittbriefe, Argumente, Bestätigungen will sie weder hören noch sehen.

Das Thema MACHT erleben wir im Kleinen, in Kriegen zeigt sie sich im Grossen. Wir bräuchten nur 2 Tage länger um Bänzli persönlich am Hafen abgeben zu können. Wir versuchen nochmals, mit der Lady zu verhandeln, keine Chance. Wir sitzen im Auto, diskutieren, wie weiter – da sehen wir, dass die Dame das Gebäude verlässt. Schnell laufe ich zurück und bitte mit gesenktem Kopf nochmals um zwei weitere Tage. Diese Angestellte ist sehr freundlich, wir sollen nochmals das Gespräch mit der „Mächtigen“ suchen, sie komme in 10 Minuten zurück. Wir warten, entschuldigen uns bei ihr, wir wissen zwar nicht für was, und kriechen ihr in den Arsch. Sie lässt uns eine halbe Stunde warten – und knallt einen neuen Stempel mit 9 Tagen Transit in die Pässe. Ufff – geschafft.

Eine Durschnittsgeschwindigkeit von 99kmh hatten wir noch nie in Afrika. Der sechste Gang wird rege eingesetzt, wir erreichen Cape Town in 1 Fahrtag. Wir machen den Umweg, da ich nochmals einen Kontrolltermin beim Migräne Doktor habe.

Schönes Kaffee in Cape Town inmitten polierter Oldtimer 

Wir sind beide keine Kinder der Traurigkeit doch diese Woche klemmt sich eine Schwere um unsere Herzen die wir so selten kennen.

Der Afrika Abschied naht, wie wir diesen Kontinent und seine Menschen lieb gewonnen haben. Oft diskutieren wir, ob wir irgendwo in Afrika unseren Lebensabend verbringen wollen? Das Afrika Virus werden wir für den Rest unseres Lebens wohl nicht mehr los.

Das Wetter spiegelt unsere Gefühlslage. Dicker Nebel hüllt uns ein. Wir kommen nur langsam voran durch die kurvenreiche Transkei.

Die letzte Nacht in unserem Bänzli, das letzte Essen das ich in Afrika für uns koche…

…. Tränen fliessen. Wir lassen die 3.5 Jahre Revue passieren, was hatten wir doch für eine unvergessliche Zeit!

Wir fokussieren uns auf Neues. Unsere Reiselust ist weiter ungetrübt, Südamerika wird unser nächster Kontinent sein und darauf freuen wir uns.

Wir fahren an Hamburg vorbei, wenn das mal nicht ein gutes Zeichen ist dass auch unsere Zeit in D und die Weiterreise nach Uruguay unter unserem Glücksstern steht!

Die letzten 3 Nächte dürfen wir wieder bei Heidy verbringen. Ein Tänzchen zur Begrüssung, ein Glas Champagner, ein Fondue, schöne Gespräche – das alles macht den Abschied nicht einfacher.

 

 

Fazit der Woche: auch Tränen gehören zum Leben 

 

 

 

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