Über die Grenze Buitepot reisen wir locker in sehr kurzer Zeit nach Botswana ein. Im Reiseführer ist zu lesen, dass keine Fleisch- und Milchprodukte eingeführt werden dürfen. So verstecken wir alles feinsäuberlich, um unser Filet und Co. einzuschmuggeln. Kein Zöllner interessiert sich für unserern Kühlschrank! Glück gehabt!
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Das Land empfängt uns hier wohl nicht von der schönsten Seite. Durch Busch- und Herdenland in eher langweiligen 220 Asphaltkilometern versorgen wir uns in Ghanzi. Banken, grosse Supermärkte, Orange für SIM und Gigas, Parkbüros (DWNP, Department of Wildlife National Parks) – alles ist vorhanden.
Was in Botswana als Erstes auffällt: Es liegt mehr Müll, es wird gebettelt, wir sind wieder in Schwarzafrika, es gibt strickte Covid Regeln.
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Die Kalahari bedeckt ca. 1 Million km2 des südlichen Afrikas. Die Besiedlung ist sehr dünn, die Wildtiere werden so gut es geht geschützt. Der grösste Teil der Kalahari gehört zu Botswana.
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Das Central Kalahari Game Reserve (CKGR, 51’800 km2) soll die grösste Herausforderung für Selbstfahrer sein. Auf jeden Fall ist ein Allradfahrzeug nötig, um in das raue Gebiet vorzudringen. Vom Tsau Gate aus erleben wir die unendliche Grösse der Kalahari und zum ersten Mal kann ich mir vorstellen, dass die Weite einen Sprinter verschlucken kann.
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Wir fahren zu sechst, Katharina und Frederic, die wir schon oft getroffen und lieb gewonnen haben, fahren mit uns. Die Piste ist eng, teils sandig und die Dornbuschsavanne kratzt an unserem Autolack. Wir kommen langsam voran, nicht soweit wie geplant. Mitten in der Wildnis gibt es ein Lagerfeuer und ich könnte mir keinen schöneren Platz vorstellen, um meine Pensionierung zu feiern.
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Frederic beschert uns ein Lagerfeuer
Katharina und Frederic tauchen noch weiter in den Süden ein und so erleben wir zu viert eine weitere Fahrt durch faszinierende, einsame Flächen, Salzpfannen, ausgetrocknete Flussbetten und Savanne. Wir durchqueren die CKGR von West nach Ost. Alles muss mitgeführt werden, es gibt Null Infrastruktur im Park – definitiv nichts für Afrika Anfänger.
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Wir übernachten ohne Schutz eines Zauns inmitten der Wildtiere und hoffen auf Löwenbesuch oder zumindest auf deren Gebrüll.
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Im Park leben Giraffen, Schakale, Dachse, Mangusten, braune Hyänen, Wildschweine, Leoparden, Löwen, verschiedene Antilopenarten, Buschhörnchen, div. Schlangen, sehr viele Sing- und Greifvögel, schwarzmähnige Kalahari Löwen und viele mehr.
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Die einstige Heimat der San, der ersten Bewohner des südlichen Afrikas, ist keine wirkliche Touristenregion. Zu gross ist die Fläche, zu weit die Distanzen, zu offen und ungesäumt der Lebensbereich der Tiere, zu unzugänglich und sandig die Autospuren und so wundert es nicht, dass wir fast keine anderen Fahrer und wenig Tiere sehen.
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Dafür entschädig ein einmaliges Wilderlebnis, kribbeln im Bauch, lauschen auf Tiergeräusche und traumhafte Buschcamps die Durchquerung. Auf der ganzen Afrika Reise hatte ich dieses Gefühl von Winzigkeit und Verlorenheit noch nie.
Die Sunday Pfanne hat ein Wasserloch. Auf der Morgenpirsch ist uns das Glück hold, wir sehen eine Leopardenfamilie mit 4 Jungtieren und 2 Geparden. Trotzdem entscheiden wir, 2 Tage früher als geplant und gebucht das CKGR zu verlassen. Der Park schafft es nicht in die Top 15 Liste von bereits 25 besuchten NP in Afrika.
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In der südwestlichen Ecke der Sowa Pfanne erhebt sich die „Insel“ etwa 20 m über dem Pfannenboden. Auf Kubu Island wachsen gigantische Baobab Bäume. Zusammen mit der weissen Salzfläche wirkt die Landschaft fast surreal.
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Da die Pfannen seit kurzem trocken sind, wagen Werni und ich eine 10 km lange Fahrt durch die Pfanne zum Camp – jubii das macht Spass!
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Das Gebiet war vor 1500 Jahren noch besiedelt. Zeugnis davon sind legendär aufgeschichtete Steinmauern die an eine verlorene Stadt erinnern.
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Kubu Island ist für uns ein echtes Erlebnis. Kitschig erleben wir die Sonnenuntergänge und die Nachtwanderung bei Vollmond ist – ich finde gerade keine Worte dafür – sooo mega, hammer, verreckt, huärrä-, super- und usinnig schön!
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Ein wilder Ritt durch die Pfanne zum Hochzeitstag.
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Dank Tina lassen wir nachts auf der Pfanne die seit 2 Jahren mitgeführten Laternen steigen und das exakt an unserem 40. Hochzeitstag.
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Romantischer geht nicht! Dann noch ein gemütliches, fast nicht enden wollendes Lagerfeuer mit viel lachen und Geschichten erzählen. Und vorbei ist er der spezielle Tag!
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Fazit der Woche: doppelt gefeiert hält besser!
Hallo Heidi und Werni
Nachträglich noch herzliche Gratulation zum Hochzeitstag. Habe es leider nur auf 25 Jahre gebracht.
Danke auch für den interessanten Bericht! Bei uns ist wunderbares Frühlingswetter und die Restaurantsterrassen dürfen jetzt wieder geöffnet werden. Da ich jetzt meine 2. Impfung auch habe, bin ich bald gegen Corona immun!
Geniesst es weiter und bleibt gesund!
Liebe Grüsse
Max
Ihr Lieben
Geburtstag, Hochzeitsjubiläum und soviel eindrückliche Erlebnisse. Grossartig!
Alles abgespeichert, gibt es immer wieder ein wunderbares Kopfkino.
Weiterhin gute Fahrt und endlos Glück