MASP
Das Land für den Bau einer Galerie wird der Stadt geschenkt unter einer Bedingung: Von der Av. Paulista soll der Blick runter in die Innenstadt frei bleiben. Lina Bo Bardi, eine berühmte italienische Architektin, gestaltet den Museumsneubau MASP. Von 4 Stahlträgern gestützt schwebt das Hauptgebäude und erfüllt so die Bedingungen.
Ein bisschen rote Farbe täte den Trägern gut. Das Museum ist das wichtigste Kunstmuseum Brasiliens mit einer umfangreichen Sammlung an Gemälden und Skulpturen vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Bild an Bild reiht sich aneinander – so habe ich eine Ausstellung namhafter Künstler noch nie gesehen.
Jeweils Sonntags ist die berühmte Av. Paulista für den Verkehr gesperrt. Alles ist erlaubt! Nackte Oberkörper, Dark Waver, Fahrrad Fahrer, spazierende Familien, Verkäufer, viele Live Bands, kursierende Polizei, Unmengen von gleichgeschlechtlichen Paaren, essende, trinkende, rausgeputzte, vergammelte, viele Hundebesitzer – wow – da gibt es für zwei Landeier ganz schön was zu sehen.
Wir hocken und staunen. Eine „Free Walking Tour“ gibt uns Einblicke in alte Villen, Geschichten, Familien und viel Information über die legendäre Avenida Paulista.
Die Hochhäuser scheinen einen Wettkampf untereinander auszutragen. Moderner, höher, schmäler, mit Helikopterlandeplatz, glasiger und pompöser soll die Architektur sein. Wer kann pendelt in der Wirtschaftsmetropole mit dem Hubschrauber und so sollen täglich 2500 Stück auf den Dächern landen oder starten.
Hochhäuser bauen können sie, die Brasilianer!
Heute haben wir den Termin bei der CH Botschaft an der Av. Paulista. Alles läuft reibungslos ab, in CH Dialekt werden wir sehr freundlich bedient. Mein nächster Pass wird mit einem grauhaarigen Heidi-Foto sein.
Ein Schweizer in Not wartet mit uns in der Botschaft. Er ist nicht gesprächig, wir merken dass es ihm sehr schlecht geht. Er hat kein Geld, keine Kreditkarte, kein Telefon. Die Botschaft gibt ihm Hilfeleistung mit CHF 100 pro Tag bis die neue Kreditkarte bei der Botschaft ankommt. Es ist gut zu wissen, dass wir im Ausland bei Not Hilfe bekommen.
100erte von Kerzen brennen auf der Bühne als das 16 köpfige Orchester beginnt, Hits von Pink Floyd, Aerosmith, Metallica, Bon Jovi, The Beatles, The Rolling Stones, Nirvana, Deep Purple, Led Zeppelin, Queen und AC/DC zu interpretieren. Was uns besonders freut? Dass die Jungen unsere Musik von früher kennen und lieben.
By by São Paulo. Wir sehen dich in ein paar Monaten wieder.
Wieder spontane Änderung der Route. Wir streichen vorerst Bonito samt Pantanal weil wir wegen der bevorstehenden Regenzeit die Trans-Amazona baldmöglichst fahren möchten. Natürlich haben wir einen Plan B im Sack falls der Regen früher einsetzt und die Strasse in eine Schlamm Piste verwandelt.
Tudo Bem? „alles gut?“ Das sind die Begrüssungsworte der Brasilianer. Tudo Bem bei uns. Die 2 folgenden Tage fahren wir je 600 km nach Cuiabá, alles auf der Hauptachse mit unglaublich viel Verkehr. Es gibt doppelt soviele Lastwagen wie PW’s, die Strasse ist 1-spurig und überholen äusserst streng. Was da nur alles hin und her transportiert wird?
Die Baumwolle in der Region Mato Grosso wird in Brasilien während der portugiesischen Kolonialzeit eingeführt. Baumwolle und die afrikanische Sklaven-Geschichte gehören zusammen. Mit der Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1888 werden die harten Arbeiten Einwanderern aufgetragen.
Heute sind gewaltige Maschinen im Einsatz, die Modernisierung führt zu höheren Erträgen. Mato Grosso ist heute einer der wichtigsten Baumwollproduzenten Brasiliens und der Welt. Die Region hat von der globalen Nachfrage nach Baumwolle profitiert und trägt wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei.
250 km vor dem Ziel biegen wir ab zum Nationalpark Chapada dos Guimaraes, eine streng geschützte Region. Sie beherbergt einzigartige Pflanzenarten, Quellen und Wasserläufe, prähistorische Felsen und eine Landschaft von aussergewöhnlicher Schönheit.
Hier schlecken wir eine Magnum Glace, es ist immerhin 37 Grad, und geniessen die tolle Aussicht.
Es ist Hochzeits-Wochenende. Überall wird geheiratet – ach ist Liebe schön!
Cuiabá ist die Hauptstadt von Mato Grosso. Der Ort der heutigen Rosenkranz-Kirche ist einstige Fundstelle reicher Goldadern. Seit die Ausbeutung der Goldvorkommen nicht mehr gewinnbringend ist, bleibt die Landwirtschaft mit Rinderzucht der einzige Wirtschaftszweig von Cuiabá und Umgebung.
Und wenn wir schon bei Tieren sind…..
….spazieren Nandus an uns vorbei.
Hier noch eine Geschichte zum schmunzeln. iOverlander ist eine hervorragende App für Langzeitreisende wo Frau/Mann viele Infos über Themen wie Plätze, Zollübertritt, Sehenswürdigkeiten, Wanderungen usw. bekommt. Die Bewertungen und Einträge werden von Reisenden geschrieben. So staunen wir in Afrika nicht schlecht ob dem Eifer von „Miss Daisy“. Überall und immer schreibt Daisy Einträge. iOverlander lebt quasi von der fleissigen Miss Daisy! In Südamerika in Cuiabá können wir das Rätsel um Miss Daisy samt Chauffeur lösen, sie stehen nämlich direkt neben uns 😀. Verrückt nicht?
Fazit der Woche: Brasilien gefällt!
Einfach immer wieder schön von Euch & Eurer Abenteuerreise zu lesen. Ich denke oft an Euch😘
Liebe Grüsse aus dem schönen Bordeaux🇫🇷
Besos Myriam
Danke Liebes, wir denken auch viel an dich und wünschten uns du wärst bei u s ❤️❤️