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Den traumhaften Perito Moreno Nationalpark verlassen wir nicht gerne. Aber – wir haben das Schiff Ocean Diamond ab dem 15.2.2023 für 13 Tage gebucht, die Antarktis ruft. Wir rechnen rückwärts, welche Zeit können wir bei den nächsten 2 Attraktionen El Chaltèn und El Calafate mit seinen berühmten Bergen und Gletschern verbringen?
Und da ist doch noch was? Jaaaaa – wir wünschen uns so sehr Maeggi und Ralf, die wir seit Namibia kennen und Myriam und Timon, unsere 2 Brasilien Begleiter, wieder zu treffen. Die vier, ich nenne sie inzwischen „The Fab Four“, haben sich kennen gelernt und sind alle vier von Chile her kommend auf dem Weg Richtung Ushuaia. Und wir vermissen sie allesamt.
Die einzige Tankstelle in Tres Lagos muss man gesehen haben. Der Ort beflügelt meine Fantasie. Hier treffen sich Reisende aller Art, mit allerlei Fahrzeugen.
Hier trinkt man einen Kaffee, nutzt das Internet, nimmt eine Nase voll stinkenden Toilettenduft mit, tankt und schaut sich Souvenirs an. Und hier übernachten wir.
In dieser speziellen Welt des Vorbeiziehens, der schnellen Begegnung, den Erzählungen über Glück, Schatten, Geschäft, Routen und Träume lassen Kurzgeschichten in meinem Kopf entstehen. Der Ort löst ein Gefühl aus das ich so noch nie empfunden habe.
Neugier, Beobachtung, Spannung, länger bleiben wollen bis hin zu etwas unheimlichem, mysteriösem – das gäbe Stoff für ein spannendes Buch oder sogar einen Krimi?
Und da ist Roy! Darf man heute noch von der Begeisterung der weichen Stimme, den schwarzen Haaren, der heilen Welt des Schlagers und dem Grübchen im Kinn von Roy Black erzählen? Ganz in weiss, das Mädchen Carina ….. ich kenne die Texte bis heute…… Wir stehen nicht vor Black Roy sondern vor dem Fitz Roy, dem imposanten Bergmassiv im Nationalpark Los Glaciares.
Der Stellplatz mit nur einem Toiletten-Loch im stockfinsteren Stinkhäuschen, wo man haurend mit der Taschenlampe zünden muss, um das Loch zu treffen, ist überfüllt mit Wohnmobilen und einmal mehr Treffpunkt für Tipps und Austausch. Nicht ein Ort wo wir länger stehen wollen trotz den netten Begegnungen.
Auf dem Sendero al Fitz Roy zur Laguna de los Tres wandern wir in 9 Stunden 27 km mit 1000 Höhenmeter. Die Wanderung ist ein absolutes Muss. Früh aufstehen lohnt sich.
Wir starten bei El Pilar um 05.45 Uhr, 15 km ausserhalb von El Chaltèn.
Das hat 2 Gründe: Es ergibt sich bei diesem Start eine Rundwanderung und die ersten 11 km sind einsam. Das ändert sich dann beim Aufstieg zur Lagune. Fast im Gänsemarsch kommen uns Wanderer entgegen die zum Sonnenaufgang oben am Gletschersee Fotos vom Fitz Roy knipsen.
Das imposante Bergmassiv des Cerro Fitz Roy ist einfach nur wunderschön. Der imposante Berg zeigt sich bei los Tres in seiner vollen Pracht. Und wir teilen die Schönheit mit nur wenigen Bergsteigern. Unser Tipp: Mit Startzeit 6 Uhr läuft man antizyklisch.
Wunderschön
So sehr uns die Bergmassive um den Roy unter die Haut gehen so sehr stinkt uns der Stellplatz in El Chaltén. Wir fliehen einmal mehr früher als geplant Richtung El Calafate.
Füchse werden bei einem Aussichtspunkt von Touristen gefüttert. Über die Konsequenzen machen sie sich wohl keine Gedanken.
Die Attraktion im südlichen Teil des Nationalparks Los Glaciares sind nicht Bergspitzen aber Eis. Der 60 bis 100 Meter hohe Gletscher Perito Moreno mit einer Breite von 4 km bildet eine Zunge am See Argentino auf 213 Meter über dem Meeresspiegel. Er gehört weltweit zu den wenigen Gletschern die weiter wachsen. Mit fast 2 cm die Stunde schiebt sich der Gletscher Richtung Zunge. Unter Getöse brechen immer wieder Eisblöcke ab und bieten ein Naturschauspiel der besonderen Art.
Wir stehen früh am Rangertor. Wir wollen vor den Touristen-Bussen am Gletscher sein und die Metallstege, die wie ein Netz von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt führen, mit möglichst wenigen teilen.
Immerhin dieser Punkt gelingt uns, hingegen hält Petrus das getroffene Abkommen betreffend Wetter nicht. Niesel und Regen tragen einen Wettkampf mit der Sonne aus, Regenbogen erinnern an das biblische versprechen, die Welt nie mehr zu fluten, der Gletscher zeigt sich mehrheitlich im Schatten und es ist kalt.
Wir verbringen 8 Stunde am Perito Moreno. Den Gletscher in seiner vollen Pracht abzulichten gelingt mir nicht, er ist in Natura viel schöner als auf den Fotos. Wir verstehen, dass der Gletscher ein Touristen Magnet ist das nicht nur s‘Gloorä von Sarnen sehen wollen.
Noch ein Versuch die Schönheit einzufangen.
Pferde auf dem Weg …..
Am Lago Roca finden wir einen friedvollen Platz mit Seesicht. Wir wollen 1 Tag ausruhen. Die Infrastruktur des Campings ist genial, es gibt sogar saubere Duschen und Toiletten! Was für eine Rarität in der Abgeschiedenheit.
Unsere Email Aufenthaltsbewilligung bestätigt, dass wir am 8.2. Argentinien verlassen müssen. Wir brauchen noch ein paar warme Kleider wie Handschuhe und Pulli für den kalten Teil des Südens.
Fazit der Woche: Was für Naturschönheiten