Ca. 25 km südlich von Fort Portal Richtung Kibale Nationalpark buchen wir einen Natur-Lauf mit Patrick für 4 Stunden. Er führt uns entlang einiger Kraterseen, Bananenwälder, Teeplantagen und Yamsfelder.
Er erzählt uns viel Familiengeschichte, so von seinem Vater, der durch Schwarze Magie den Tod fand. Schwarze und Weisse Magie scheinen bis heute allgegenwärtig zu sein.
Für das Pflücken der zarten Teetriebe bekommt der Arbeiter einen Lohn von CHF 0.27 für 5 kg.
Von ihm werden wir heimlich beim Degustieren von Bananenbier und Bananengin beobachtet. Seine Familie lebt vom Verkauf der Getränke und von Yams.
Patrick plaudert viel und charmant. Er weiss Bescheid über Ackerbau, Naturheilmittel, Tiere, Magie und sonstige Geschichten. Er kennt sich gut aus in der Region und führt uns zu klingenden Plätzen wie „Top of the World.“
Warum so ernst Werni?
Treffpunkt für die Schimpansen Beobachtung ist morgens um 06.00 beim Rangertor. Wir wählen am Vortag einen nahen Stellplatz und kennen eine Schotter Abkürzung für den Morgen. Es ist stockfinster als wir knapp losfahren. Unser Navi denkt sich eine noch schnellere Abkürzung aus. Nichts wie los, oh – es geht steil bergab, ooh – es wird rutschig, ooohhh – es wird enger, ooooooohhhhhhh – es geht nicht mehr weiter! Den Wortwechsel möchte ich nicht wiedergeben – nur eins ………Fahrer und Mercedes sind super.
Wir machen uns mit den Rangern Mirka und Schad auf in den Kibale Tropenwald. Wir wählen das „Habituation“ Angebot, dabei werden wilde Schimpansen langsam an Menschen gewöhnt.
Die Tiere sind hoch oben in den Baumkronen. Man kann sie nur mit super Zoom und Feldstecher fotografieren rsp. beobachten. Eine Affendame ist ausser sich vor Angst.
Nach 4 Stunden schmerzen unsere Nacken – doch es ist ein schönes Erlebnis. Obwohl wir das Schimpansen Trecking nicht gebucht haben (Beobachtung von angewöhnten Schimps) führt uns Mirka zu einer grossen Gruppe.
Beobachten wir ihn oder er uns? Wir sehen mindestens 15 Tiere aus nächster Nähe und unsere Herzen überschlagen sich.
Wie die National Geographic Deutschland in einer Studie berichtet, haben wir, je nach Analysemethode, eine genetische Gleichheit zwischen 93,5 und 99,4 Prozent. Anders ausgedrückt: Im Durchschnitt bleibt ein Unterschied zwischen Schimpanse und Mensch von 1,5 Prozent.
Spiegel Online weiter: Die DNA Männer zu Affen stimmt höher überein als Frauen zu Affen.
Die Differenz im Erbgut von Menschenfrauen und Menschenmännern kann 2 bis 4 Prozent betragen. Es gibt demnach Paare, bei denen der Mann einem Schimpansenmann ähnlicher ist als zu seiner Frau. Manche mögen das insgeheim schon immer geahnt haben: Männer und Affen sind sich ähnlicher als Männer zu Frauen.
Nicht böse sein liebe Männer, ist nicht meine Studie! Obwohl – alle Menschenaffen Forscher waren weiblich. Bereits vor 50 Jahren haben Jane Goodall bei den Schimpansen, Dian Fossey bei den Gorillas und Biruté Galdikas bei den Orang-Utans Belege dazu gesammelt.
Es ist ein unvergessliches Erlebnis und ich bin so fasziniert von den Tieren gerade wegen der Ähnlichkeit zu mir.
Mit fast zerfetzten Pneus sehen wir vor ca. 2 Jahren einen Mercedes Sprinter in Sarnen stehen. Er war und ist mit Bildern von fast 50 Jahren Reisegeschichte geschmückt. Und so lernen wir Lisebeth und Hansueli Müller aus Wilen kennen.
Die Reiseprofis sind von Südafrika nach Norden unterwegs. Wir treffen uns in Fort Portal zu angeregten Gesprächen, Reiseaustausch und Routenvorschläge.
Wir freuen uns sehr, Zeit mit Ihnen zu verbringen und etwas Wehmut kommt auf beim Abschied. Safe trip Lisebeth und Hansueli.
Die „Pygmäen“ Ugandas sind traditionell Jäger- und Sammler, die in den Regenwäldern der Region leben das heisst lebten. Sie waren Waldmenschen bis die Wälder abgeholzt oder ihr Lebensraum in Naturparks umgewandelt wurden.
Wir schätzen sie auf eine Körpergrösse von ca. 1.20 Meter, einige der kleinen zarten Frauen haben über 10 Kinder. Eine Gemeinschaft von ca. 60 Menschen lebt in der Gemeinde Ntandi. Da man ihnen keinen Realersatz zum verlorenen Lebensraum gab, leben sie heute ein eher trauriges Dasein und sind auf Hilfe von World Vision, rotes Kreuz und Touristen angewiesen.
Es hat 1 Tag heftig durchgeregnet und die Erdstrassen verwandeln sich in matschige, schlammige Karrwege.
….und es kommt wie es kommen muss, ein entgegen kommendes Auto zwingt uns auszuweichen und so landen wir im nassen und lehmigen Strassengraben. 4×4 und Low Range rein – hilft nichts, wir kleben fest. Einige junge Burschen schieben uns raus – Gott sei dank. Wir brauchen einen Plan B für die nächsten 14 Tage und unsere Routenplanung.
Die Sonne genehmigt unsere Schlechtwetter-Variante nicht und begrüsst uns belehrend am Sonntag morgen. Good morning Sunshine! Obwohl die Kluges Farm ein Traum ist, die Zufahrt aber ein Trauma (bei Regen) nutzen wir die strassentrocknenden Strahlen, um möglichst schnell wieder auf besseres Terrain zu kommen Richtung Süden.
Der Künstler Emmanuele Basaza führt uns durch die „rewenzori founders“ in Kasese.
Diverse Künstler aus Uganda haben hier eine Plattform, ihre Kunst auszustellen.
Es gibt viele Werke, die uns sehr gut gefallen und die wir kaufen würden. Die meisten Arbeiten sind aus Bronze, der Rohstoff kommt aus GB.
Wir erreichen die Nähe des Queen Elisabeth Nationalparks und haben noch keine Ahnung, wie wir die Woche morgen starten.
Fazit der Woche: Abwechslungsreich!