Welcome to Babylonstoren, steht auf einem grossen Schild und heisst am Ostermontag 100erte Besucher willkommen. Babylonstoren wird nicht nur wegen seiner Weine, Hotellerie, SPA und Verkaufsläden besucht sondern vor allem wegen dem 3.5 Hektar grossen Traumgarten.
Gemüsebeete, Zier- und Heilpflanzen, Kräuter, Kakteen, Fruchtbäume – alles liebe- und kunstvoll angelegt, macht einen Spaziergang durch die Grünoase zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Im Jahr 2007 beauftragte die Eigentümerin Karen Roos den französischen Architekten Patrice Taravella mit der Planung der Gartenanlage. Seine Arbeit im Prieuré Notre Dame d’Orsan in Frankreich hat sie sehr beeindruckt.
Nach dem Vorbild der grossen französischen Gärten wird Babylonstoren angelegt.
Das Marketing der Firma scheint perfekt. Da gibt es die Saftabteilung mit grünen, roten, gelben und orangen Smoothies.
Die Frischabteilung verkauft knackige Gemüse. Der Duft von frischem Brot steigt in die Nase, Öle von handgepflückten Oliven stehen in den Regalen sowie Konfitüre, Chutney, Humus und Pesto. Zartes und gut gelagertes Biofleisch steht in der Metzgerei zum Verkauf, Nüsse, Trockenfrüchte und Nudeln gleich nebenan und Milchprodukte in der Käserei. Der Souvenir Laden präsentiert in harmonischer Abstimmung Stoffe, Kleider, Seifen, Raumdüfte, Vasen und vieles mehr und natürlich können Weine gekauft werden. Alles in gehobenem Preissegment und echt toll präsentiert. Was für Umsätze da wohl an einem Ostermontag zusammen kommen? Fast jeder Besucher verlässt das Areal mit einer Tüte in der Hand – wir sind da keine Ausnahme.
Ein Blitzbesuch in Franschhoek rundet das Osterwochenende ab. Den bekannten Weinzug fotografieren wir nur, es ist zu spät für eine weitere Weindegustation.
Heute Dienstag suchen wir Claus Peter von der Mette‘s Garage in Stellenbosch auf. Er wird uns wärmstens empfohlen. In deutscher Sprache lässt er sich unser Heizungsproblem schildern. Er nimmt die Herausforderung, trotz vollem Terminkalender, an und macht sich sofort an die Arbeit.
Claus Peter hat den Laden fest im Griff. Mit sicheren Kommandos delegiert er sein Team und seine Energie übersteigt das Trommeln des Duracell Hasen um Längen. Er beginnt morgens um 6 Uhr, arbeitet mit kurzen Pausen durch und geht jeden Abend mit seiner Frau joggen oder biken. Dazu ist er freundlich, geduldig und hilfsbereit. Was für ein charmantes Bündel an Vitalität.
Er stellt fest dass die Pumpen laufen, ein Verbindungskabel defekt ist, unsere Truma D6 keine Reset Taste hat, die Schaltpläne im Netz komplett fehlen und der Impuls für die Heizung zur Zündung fehlt. Wir brauchen eine Videokonferenz mit Truma Deutschland. Die wird auf Mittwoch angelegt, so Gott will. Truma Deutschland ist nicht der zuverlässigste Partner.
Wir dürfen bei Claus Peter und Mareta privat parken, bekommen Strom und eine blitzsaubere Toilette mit Dusche angeboten. Der Haus-Kater Jimi macht es sich in unserem ReMo gemütlich. Endlich wieder mal schmusen mit einem weichen Fell und Schnurrgesang.
Meine Galle läuft echt selten über aber wenn sie es tut, dann nimmt sie wie eine Weitspringerin Anlauf und überläuft explosionsartig. Was ärgern wir uns über die nicht vorhandene Unterstützung des Truma Teams in Deutschland. Da wird die Hochpreispolitik in Europa erklärt mit super Qualität und Dienstleistung! Ja genau, Truma D antwortet oft Wochen nicht auf Anfragen, weigert sich Schaltpläne frei zu geben oder eine WhatsApp Video Konferenz abzuhalten. Was für ein super Service. Beim Schweizer Truma Vertreter kommt es noch dicker! Der Kunde bekommt keinen direkten Gesprächspartner in die Leitung. Die übliche Leier :“ auf Deutsch drücken sie die Taste 1, für Bestellungen drücken sie die Taste 2, für sonstige Fragen drücken sie die Taste 3, für Service drücken sie die Taste 4,“ dann Dudel Dudel Musik, dann die Angabe einer 0800er Nummer die CHF 1.99 die Minute kostet!
Wir bekommen durch Herrn Portmann in Giswil (s‘Obwaldner Ländli ist einfach genial) ein paar wertvolle Hinweise zur Heizung. Wir vertagen das Thema mal auf Namibia.
Precious bei der Oliven Ernte
Mit Birgit und Rene Reiser verbringen wir nochmals einen sehr schönen Abend. Die Zwei haben sich was echt schönes in 10 Jahren harter Arbeit aufgebaut und ihre Weine munden uns hervorragend. Die letzte Lagerflasche Schampus wird entkorkt – wir hoffen auf ein Wiedersehen!
Das liebevoll eingerichtete Gästehaus im Morgennebel
Emma schaut aber kritisch?
Die Fahrtrichtung ändert definitiv, ab jetzt geht es nordwärts. Richtung Noordoewer bestätigen die ersten Köcherbäume, dass wir auf dem Weg nach Namibia sind. Wie schnell sind doch die 6 Monate Südafrika vorbeigeflitzt. Etwas Wehmut kommt auf, für uns war die Fahrt durch das Land auch eine kleine Tour de Suisse! So viele liebenswerte Schweizer die hier arbeiten und leben, auf Urlaub sind, sich niederlassen für ein paar Jahre oder ihre Pension geniessen. So viel CH Dialekt haben wir schon lange nicht mehr gesprochen. Uf Wiederluägä!
Wir erwarten keine Schwierigkeiten beim Grenzübertritt Südafrika/Namibia. Es ist nachzulesen, wie einfach, schnell und unkompliziert das Prozedere ist. Nicht für uns! Unmotiviert werden unsere Pässe in ZA ausgestempelt und das Auto überprüft auf illegale Inhalte. Wir kontrollieren das Stempel Datum, es ist korrekt. In Namibia passieren wir den Covid Posten problemlos, dann geht es weiter zur Immigration. Der ZA Ausgangs-Stempel wird kontrolliert, da steht leider ENTER statt EXIT drauf. Also zurück zum ZA Posten, ca 2 km entfernt, der Dame lächelnd sagen, dass sie sicher versehentlich den falschen Stempel erwischt hat und wieder zurück zum namibischen Schalter. 3 Monate Aufenthalt werden gratis erteilt.
Im Strassenzoll Büro wird uns mitgeteilt, dass der Computer anzeigt, wir hätten noch Schulden vom 2021. Was ist jetzt los? Wir sind im System mit der Stufe Mobil-Grösse 3 statt 2 registriert. Wir erklären den netten Damen, dass unser Auto 3.2 Tonnen schwer ist und wir zur Stufe 2 gehören. Sie prüfen unseren Fahrzeugausweis, unser Carnet, wollen Bänzli sehen, telefonieren mit dem Hauptbüro und kommen nach 1 Stunde zum Entscheid, dass wir definitiv zur Stufe 2 gehören. „The System“ wird korrigiert, wir bezahlen unsere Strassentaxe und sind zurück in Namibia.
Der Kreis im Süden Afrikas schliesst sich. Im Amanzi Camp am Orange Fluss waren wir im April 21 mit Beatrice und Sandro. Der Fluss ist zum 2. mal in diesem Jahr über das Ufer getreten und setzt den grössten Teil des Camps unter Wasser.
Südafrika: Voller landschaftlicher Schönheit, abwechslungsreich, oft dicht besiedelt, viel Strassenverkehr mit fetten Autos, lockeres Leben mit guter Infrastruktur, sehr einfach zu bereisen, extreme Klassenunterschiede auf nächster Nähe, gespaltenes Schwarz/Weiss Verhältnis, grillen und Fleisch ohne Ende, eine Nation der Camper, äusserst freundliche Menschen, schön klingende Sprachen wie Zulu, Africaans usw., kaufen was das Herz begehrt und darüber hinaus, hoher Restaurant Standard, schöne Weine mit seinen Kellereien.
Was in Namibia als erstes auffällt? Viel Platz, wenig Verkehr, fast wie nach Hause kommen.
Fazit der Woche: ZA, sehen wir dich wieder?
Ihr Lieben
Der nächste Abschnitt beginnt. Unser inniges „Gott schütze euch“ begleite euch und möge eure Reise weiterhin spannend, voll Freude und Staunen sein. Gesundheit ein steter Begleiter und ein grosses Dankeschön das wir daran teilhaben dürfen. Der Blog ist grossartig geschrieben Heidi. Alles Liebe