25.2.2024 – 3.03.2024, unsere älteste Blog Leserin

https://wenn-nicht-jetzt.com

 

Cementerio General, der zentrale Friedhof Sucres, ist eine Gedenkstätte aber auch eine Art Park. Besucher sitzen auf Bänken, spazieren durch den Friedhof, bringen Blumen oder treffen sich zu einem Schwatz.

Ich persönlich mag die friedlichen Höfe, besonders wenn sie so eindrücklich und liebevoll gestaltet sind wie in Sucre.

Das Thema Tod kann im Cementerio nicht verdrängt werden. Ist es nicht auch tröstlich zu wissen, dass wir vergänglich sind?

Um die obersten Grabreihen mit Blumen zu schmücken braucht es Leitern und diese stehen in grossen Mengen parat. Die Urnengräber sind grösstenteils liebevoll gepflegt. Wir spazieren mit Marlis und Kurt durch die Reihen, führen ernste Gespräche zB. über Reisemüdigkeit und Heimweh und lachen herzhaft als ein junger Mann mit Hund an der Leine und Katze auf der Schulter vorbei läuft.

Das Museum für indigene Kunst, „Museo de Arte Indigena ASUR“ zeigt Tänze, Bräuche, Instrumente aber vor allem Webkunst vom Feinsten. „Das Muster ist im Kopf,“ erzählt uns die Weberin.

Ich entdecke Parallelen vom Schmuck aus Bolivien zum Haar-Pfeil der Nidwaldner Sonntagstracht. Trägt ein Nidwaldner „Meidli“ einen Pfeil im Haar heisst es aufgepasst Männer – dieses Mädchen ist noch zu haben.

Zurück nach Sucre. Uns gefällt das Museum sehr. Mit einem Führerbuch auf deutsch lesen wir interessantes und verbringen viel Zeit in der Ausstellung.


.
Das Kloster San Felipe de Neri stammt aus dem 17. Jahrhundert. Von seinen Terrassen und Dächern aus schweift der Blick über die grandiose Stadt.

Ziegel gedeckte Kuppeln, Glockentürme, Silberverzierungen aus den Minen von Potosí – die Dächer gäben DIE Location für Hochzeitsfotos. Was für eine Pracht – wir sind hin und weg.

Das Weiss der Gebäude, die Ziegeldächer, die koloniale Architektur, alles gut unterhalten und gepflegt – Frau/Mann muss Sucre einfach lieben.

Nach 14 Tagen  heisst es für uns Abschied nehmen von der Stadt und von Marlis und Kurt. Die Zeit hier wird uns in lieber Erinnerung bleiben. By by Sucre, by by Freunde.

Was für ein Glück für die Dinosaurier Liebhaber! Der Cal Orcko („Kalkstein-Berg“) in der Nähe von Sucre enthält zuviel Quarz um daraus Zement zu machen. Die Bagger des Steinbruchs stellen die Arbeit ein und so wird die Sensation entdeckt, nämlich über 10’000 Fussabdrücke der Dinosaurier. Auch für nicht Dino-Fans ist die 110 Meter hohe und anderthalb Kilometer lange Steil-Wand mit den Fussabdrücken spannend.

Ein Tyrannosaurus Rex markiert den Eingang zum Parque Cretácico, dem weltweit grössten Fundort von Spuren.

Vor ca. 67 Millionen Jahren ist die Gegend hier ein See. Verschiedene Spezies hinterlassen ihre Fussabdrücke am Seeufer.

Aber warum in aller Welt kleben die Abdrücke an einer senkrechten Wand? Durch die Verschiebung der Erdplatten hat sich ein Teil des einstige Seegrunds senkrecht aufgestellt, wird uns erklärt. Wir dürfen ganz nahe an die Fussabdrücke ran und bekommen einiges erzählt über diese unglaublichen Kolosse.

Seit 14 Tagen wieder freistehen ist einfach wunderbar. Auf dem Weg nach Cochabamba übernachten wir am Fluss Rio Grande in den Bergen.

Cochabamba, 2558 Meter hoch gelegen, ist die viert grösste Stadt Boliviens. Eigentlich haben wir jetzt gerade genug von Städten – doch fährt man daran vorbei? Eingebettet in einer Hügellandschaft gilt die Region als die Kornkammer Boliviens. Mais, Gerste, Weizen, Obst, Zitrusfrüchte und über 500 Sorten Kartoffeln wachsen hier, um nur einige zu nennen.

Trotz wenig Sehenswürdigkeiten machen wir uns mit dem Bus J auf ins Zentrum. Die Plazas Prinzipales sind in fast allen Städten schön, so auch in Cochabamba. Hier trifft man sich, Schuhputzer bieten ihre Dienste an, leicht handicapierte singen für ein paar Batzen und Verkäufer buhlen um Kunden.

Die Stadt ist friedlich, kein Wunder, wird sie doch von der 40 Meter hohen Statue Cristo de La Concordia beschützt.

Diesen Schutz wünschen wir unserer wohl ältesten Blog Leserin von Herzen. Sie ist 97 Jahre alt und heisst Magdalena Staub. Christa, die wir von unserer Ayurveda Kur in Kerala kennen, leitet unsere Berichte wöchentlich an Magdalena weiter. Schade kennen wir dich, liebe Magdalena, nicht persönlich. Wir schätzen deine Treue sehr und sind stolz, dich als Leserin zu haben. Danke auch dir liebe Christa.

 

Fazit der Woche: Von einer Stadt zur Anderen

 

Wochenfilm

Musik: Kala Marka, Willka Kuty (Instrumental)

 

 

2 Kommentare zu „25.2.2024 – 3.03.2024, unsere älteste Blog Leserin

  1. Hallo Heidi und Werni
    Wir lesen die Reiseberichte jeden Sonntag mit grossem Interesse. Besten Dank für die schönen Bilder und Geschichten.
    Ich war vor 40 Jahren auch in Cochabamba um ein Flugzeug zu reparieren für Pilatus. Wir haben 8 Wochen hier verbracht. An einem Wochenende haben wir an einem Ausflug mit dem Zug teilgenommen. Wir fuhren von Cochbamba nach Aiquile. Der Ausflug war für drei Tage geplant. Leider wurden aus den drei Tagen eine Woche, da das Bahntrassee durch ein starkes Gewitter auf 400m verschüttet wurde. Dann wurde Plan B aktiviert. Ein leerer Zug mit Güterwagen kam von Cochabamba, um uns abzuholen. Nach halber Strecke ist die Lockomotive ausgefallen. Was jetzt? Da keine fahrtüchtige Lock zur Verfügung stand, musste die gestrandete Lock zuerst repariert werden. Reparaturen sind in Südamerika nicht einfach , das kann etwas läger dauern…….Habt Ihr ja auch erfahren.
    Nach vier Tagen ist der Güterzug endlich auf der anderen Seite des Schutkegels angelangt. So kletterten wir mit Sack und Pack über den Schutt, und begaben uns in den Güterzug, der uns umgehend wieder nach Cochabamba brachte. Dieses Erlebniss werde ich nie vergessen……
    Liebe Grüsse aus Buochs

    Adrian und Maya Fankhauser

    1. Liebes Maya, lieber Ady
      danke für euere schöne Nachricht und die Erzählung vom Zug ist ja der Hammer. Wir haben immer Freude wenn wir ein paar Zeilen von unseren Lesern bekommen. Wir hoffen dass es euch gut geht und grüssen euch ganz herzlich Heidi und Werni

Kommentar verfassen