7.-14.5.2023,… es passiert so viel….

http://www.wenn-nicht-jetzt.com

Diese Woche ist vollgestopft mit Abwechslung, Verabredungen und Terminen. Ich fühle mich fast schon wieder wie in der Schweiz wo es nicht ohne Agenda geht. Doch der Reihe nach……

 

„Dort wo Argentinien mit dem Himmel spricht,“ so wird die Region in Nordwesten auch genannt, da wo wir jetzt rollen. 

Der Parque National Talampaya gilt als Höhepunkt eines Besuches der Provinz Rioja. In dieser Region sind die Sommertage sehr heiss, der Frühling regnerisch, die Nächte kalt und die Winde heftig.

Wind und Wetter formen tiefe Canyons und bizarre Formationen aus dem weichen Sandstein.

Die grössten Kondorgruppen Südamerikas sollen hier nisten. Leider sehen wir nur einen hoch oben im Fels. Dafür läuft uns dieser lustige Bursche über den Weg, ein Mara.

Hase? Hund? Wer bist du? Es ist der grosse Pampashase, ein Nagetier aus der Familie der Meerschweinchen.

Lama Mama mit Kind 

Chilecito lebt vom Wein-, Oliven- und Baumnussanbau. Das ist nicht immer so. Im 19. Jahrhundert ist Chilecito DIE Goldgräberstadt Argentiniens.

Blick hoch zur Mine mit Kandelaber Kakteen 

Die Mina La Mejicana, eine still gelegte Goldmine am Cerro Famatina, liegt auf 4400 Meter Höhe. Auf dieser Höhe gibt es weder Wasser noch Holz, es gibt keine Möglichkeit das Gestein auszuwaschen oder zu schmelzen. Es muss mit Mauleseln ins Tal transportiert werden.

Die Goldfunde sind reich und so wird 1903 eine Drahtseilbahn eröffnet über 34 Kilometer die eine Höhe von 3300 Metern überwindet. 450 Waggons, jeder mit einer Nutzlast von 250 kg, fahren in 4 h von der Mine oben am Berg runter nach Chilecito.

Die Bahn, die durch die deutsche Firma Adolf Bleichert & Co. gebaut wird, ist nur 23 Jahre in Betrieb. Sie ist heute eine der wichtigsten technischen Sehenswürdigkeit Argentiniens mit einem Museum, das die harte Zeit und den Bau der Seilbahn aufzeigt. Sie zählt zu den grössten technischen Ingenieurbauten der Welt.

Zerfall kann schön sein. Die Anlage rostet gemütlich vor sich hin. Im kleinen Museums-Laden kaufen wir lokales Olivenöl und Baumnüsse. Wir bleiben über Nacht im Estación 2 stehen und fangen einmal mehr eine schöne Abendstimmung ein.

Es ist heutzutage fast eine Kunst, Fotos ohne Kabel, Masten oder Zäune zu schiessen😀.

In Hualfin besuchen wir eine der wenigen Bodegas in Argentinien, die von Indigenen geführt wird. Es ist eine Ehrensache für uns, sie zu unterstützen. Die Kellerei ist sauber, die Ladys sehr nett, die Weine ok. Natürlich reichen sie nicht an die noblen Weinkellereien von Mendoza, Cafayate und Co. Das „Ojo de Agua“ ist zB. das Weingut von Dieter Meier (Yellow) in Mendoza, dessen Weine auch in der Schweiz gekauft werden können.

Bei den Termas Quebradas bekommen wir eine warme Dusche mit vielen Mineralien. Die Übernachtung mit Badeeintritt kostet CHF 2.-, für 2 Personen inkl. Bänzli. Unglaublich nicht?

Die Ruinen von Quilmes zeigen die traurige Geschichte des gleichnamigen Volkes. Sie bauen hier eine Stadt mit Festung mit über 5000 Einwohnern. Sie wehren sich erfolgreich gegen andere Indianer-Völker. Gegen die Spanier helfen die dicksten Mauern nichts. 1665 werden die Quilmes nach 35 jähriger Verteidigung besiegt und umgesiedelt. Spanien zwingt sie zu einem 1000 km langen Fussmarsch nach Buenos Aires. Nur wenige Mitglieder der 270 Familien kommen lebend an. Der gezeigte Film bedrückt uns und einmal mehr diskutieren wir über Kolonisation mit all seinen Facetten.

Für unseren Geschmack ist die Stätte zu aufgeräumt und überrestauriert. Trotzdem ein beeindruckender Besuch.

Wir werden fast zu TV Stars in Cafayate. In der schönen Käserei degustieren wir 6 verschiedene Sorten mit einem Glas Wein. Das TV ist dort und dreht eine Kochsendungen. Im Oktober wird sie ausgestrahlt mit 3 Schweizern als Statisten.

Nicht nur der Tourismus gedeiht in Cafayate prächtig, auch die Reben mögen das trockene Sand Klima. Die Landschaft um Cafayate ist unübertrefflich schön. Felsen in Ocker, Formationen durch Erosionen geschaffen……

…entsteht die Weinkultur um 1556 als von Chile die ersten Reben ankommen. Jesuiten sei Dank gedeihen die Reben prächtig. Jahre später kommen die ersten Winzer in die Region. Sie pflanzen verschiedene Sorten französischer Reben an und entwickeln die Winzer Geschichte weiter. Die Stöcke sind hier auf einer Höhe von 1300 bis 3600 Metern angelegt.

Höhe, trockenes Klima und die Bodeneigenschaften liefern Sorten mit hoher Farbkonzentration, Fruchtgeschmack sowie vielen Tanninen. Torrontés heisst die Rarität in Weiss, eine Rebe die exklusiv in Argentinien wächst. Weiter wird Malbec, Cabernet Sauvignon, Tannat, Merlot Syrah oder Petit Verdot kultiviert.

Wir besuchen 2 Weinkellereien und degustieren von preiswert bis Hochsegment. Auch hier kann 1 Flasche mal locker über CHF 100 kosten.

Die Fahrt nach Salta ist einmal mehr traumhaft.

Die Bilder sprechen für sich.

Mit Musik werden wir auch verwöhnt.

Und noch mehr Schönheit.

Salta ist die Stadt der Termine. Zuerst der Erfreuliche: Wir treffen Maggy und Ralf wieder und quatschen bei einem Essen zu Fünft. Gute Heimreise ihr zwei und alles Gute für euch als Familie mit Baby.

Dann ist einmal mehr Warten in Garagen angesagt. Schon bei der Anfahrt zu Mercedes Garagen werde ich gehässig und gehe Werni völlig unberechtigt an. Soviel Scheiss ist schon in Mercedes Garagen passiert dass ich mich zum Stier verwandle der den Stern, der für Qualität stehen sollte, als rotes Tuch sieht. Wir warten 7 h für Öl- und Bremsklötze-Wechsel. Bei der Kontrolle der Spur stellt man fest, dass das Kreuzgelenk ausgewechselt werden muss. Das wird wohl ein längerer Aufenthalt in Salta geben.

Da sieht sogar Werni unglücklich aus.

Über den Dieselpartikelfilter DPF möchte ich nicht im Detail berichten. Fakt ist, dass der Filter bei längerem Aufenthalt auf Höhen von über 4000 Metern verstopfen kann und dann gar nichts mehr geht. Wir googeln, lesen Berichte, hören Reisenden zu und sind nach X-Stunden Recherche immer noch ohne Entscheidung.

So sieht ein DPF aus. Wir verschieben den Termin bei der Software Firma 2 mal. Dann kommt die Entscheidung. Wir lassen den DPF ausbrennen und versuchen unser Glück einfach, mit Filter über die Anden zu kommen. Wir machen einen Testlauf in Argentinien und falls Bänzli zu stark reklamiert, können wir die Abänderungen immer noch vornehmen.

Die Stadt Salta wird zurecht La Linda, die Schöne, genannt. Über die Stadt berichte ich euch nächste Woche.

Im Stadtcamp stehen mit uns 4 Schweizer Autos und wir kennen alle. Natürlich gibt es gemeinsame Essen, Erzählungen, Klagen und Lachen. Auch Chasper treffen wir wieder der uns die Mundharmonika nach Ushuaia gebracht hat. Wie schön gibt es eine Reisegemeinschaft.

 

Fazit der Woche: Hoffentlich ist unsere Entscheidung die Richtige.

 

 

 

Ein Kommentar zu „7.-14.5.2023,… es passiert so viel….

  1. Hallo Heidi und Werni, da läuft ja etwas!
    Ich hoffe auch, dass ihr die richtige Entscheidung getroffen habt und wünsche euch viel Glück!
    Bei uns ist heute ja Muttertag und wir haben, trotzdem es schon Mai ist,wechselhaftes „Aprilwetter“!
    Ich hoffe aber doch, dass der Frühling bald kommt!
    Liebe Grüsse aus Obwalden
    Max

Kommentar verfassen