3.-10.4.2022, … soooo beautiful ….

Spaziergang durch Hermanus

In Somerset West lebt die Tochter meiner Cousine Pia. Erna, auch meine Cousine und treue Leserin unseres Blogs, stellt den Kontakt her. Karin lädt uns spontan zu sich nach Hause ein. Wir kennen uns nicht, das holen wir ganz schnell mit einem herzlichen Willkommen und schönen Gesprächen nach.

Karin und Steve haben ein schönes zu Hause, verwöhnen uns mit leckerem Essen und sind tolle Gastgeber. Danke ihr zwei, schön durften wir euch kennen lernen, ihr seid zwei ganz tolle Menschen.

In der CH gehören wir zur Gruppe „La Banda“! Ein Mal im Jahr trifft man sich zu einem Ausflug, meistens im Kanton Tessin. Dort lernen wir Claudia und Markus kennen. Und was für ein Zufall, auch sie sind zur Zeit in Somerset West. Wir treffen uns zu einem Lunch und auch hier stimmt die Chemie. Sie haben spannende Pläne, möchten für ein paar Jahre nach Somerset West umziehen. Wir wünschen euch alles Gute.

Das südafrikanische Weingut Vergelegen, deutsch „Abgelegen“, liegt ein Katzensprung von Karins Haus entfernt.

Das Weingut wurde von Willem Adriaan van der Stel gegründet, der im Jahr 1699 seinen Vater als Gouverneur ablöst. Namhafte Besucher wie Königin Elisabeth und die Clinton’s lachen aus einem XXL Rahmen und geben dem Herrenhaus noch mehr Würde.

Das Haus ist im typisch kapholländischen Baustil, das Dach strohgedeckt, die Räume grosszügig mit Teak- und Gelbholz versehen.

Auf dem Weingut befinden sich weit über 300 Jahre alte Kampferbäume, die zum Nationalmonument erklärt sind. Das Areal ist riesig, die Gärten ein Traum, 80 Angestellte sorgen für den Unterhalt der Gebäude, Gärten, Restauration und des Weinguts.

Die Weine von Vergelegen haben bereits viele internationale Auszeichnungen erlangt und gehören konstant zu den fünf besten Afrikas.

„Wartet, bis ihr im Western Cape seid,“ hören wir seid 5 Monaten. Diese Region ist so wunderschön. Unsere Herzen sind bedrückt, von Somerset über Muizenberg, Kalk Bay, Glencairn und Simon‘s Town erreichen wir the Bolders. Wie ein Mantra repetiere ich: „Mir gefällt es nicht hier.“ Gettos reihen sich aneinander, alte baufällige Häuser türmen sich der Hauptstrasse entlang und die Villen kleben an den engen Hängen.

Die Afrika Pinguine brüten im Tafelberg NP gerade ihre Eier aus. Einige Babys gucken schon scheu unter Mamis deckendem Bauchschutz hervor. Andere watscheln zum Meer, sie haben Hunger. Was für lustige Tiere, wir beobachten sie lange, sie zaubern immer wieder ein Lächeln auf unser Gesicht.

Wir haben seit langem im SPAR Fleischkäse gefunden. Der stramme Max mundet uns wie ein Festessen, dazu haben wir Meerblick und so endet der Mittwoch im Guten.

Ein neuer Tag, eine neue Optik. Die südlich von Kapstadt gelegene Kaphalbinsel gehört zum Tafelberg Nationalpark und ist ein sehr schönes Naturschutz- und Naherholungsgebiet. Im Park liegt das Cap der guten Hoffnung und der Cape Point. Es ist der südwestlichste Punkt Afrikas und somit der Ort, an dem die afrikanische Küste ihren Schwenk nach Norden beginnt.

Unmittelbar an der Küste erstreckt sich eine Felsenlandschaft, die sich unter Wasser auf das Meer ausdehnt. Ein Grossteil der Felsen befindet sich 50 cm bis 3 m unter der Wasseroberfläche. Eine weitere Gefahr sind die starken Winde am Kap. Selbst wenn ein Segelschiff das Kap weiträumig umsegelt, sorgen die Strömungen und Winde dafür, dass es immer wieder Richtung Küste gedrückt wird. Mindestens 23 Schiffe sollen hier als Wracks auf dem Meeresgrund liegen.

Richtung Cape Town irritieren uns Slums, Armut, Randständige, Verkehr und aggressive Fahrer. Nur dank der schnellen Reaktion von Werni umgehen wir eine Frontalkollision. Das Herz sackt in die Hose und zurück!

Jetzt sind wir hier, im sooo beautiful Kapstadt! Die ersten 2 Nächte sind wir 35 km ausserhalb der Stadt und benötigen 45 Minuten bis zu 1 Stunde um ins Zentrum zu fahren. Wir brauchen eine Wohnung im Herzen um warm zu werden mit Cape Town.

Wir versuchen unsere Heizung in Kapstadt zu reparieren, geht nicht, es sieht schlecht aus für die Heizung und für uns.

Wir parkieren, um uns ein Studio im „Man and Tree“ anzuschauen. Da klopft es an unser Autofenster. „Hallo Heidi, hallo Werni,“ lächelt uns ein sympathischer Mann um die Mitte 60 an. „Kennt ihr mich noch?“ Nachdenken, das Gesicht nochmals unter die Lupe nehmen – dann macht es Klick! Es ist Martin Kotthoff, wir haben seine Frau Christin und ihn an der Off-Road Messe in Bad Kissingen D an einer Tankstelle vor 6 Jahren kennen gelernt. Sie wohnen in Cape Town, er trinkt mit Freund Heiko einen Kaffee, sieht, erkennt und erinnert sich an unser Auto und an uns. Ist das nicht unglaublich?

Heute sind wir bei Martin eingeladen. Er versucht uns für die Westroute zu motivieren, erzählt und gibt uns Tipps. Auch Kusters mit West-Erfahrung ermuntern uns, den Westen hoch zu fahren. Zum ersten Mal in 3 Jahren wissen wir nicht wie weiter. Es verunsichert uns beide. Immer noch nicht ganz im Strumpf darf man zum ersten Mal sagen, dass wir in einer Reisekrise stecken. Wir wissen, dass der Westen fordernd ist was Visabeschaffung, Temperaturen, Grenzübertritte, Verkehr, Polizeikontrollen und Korruption anbelangt. Sind wir bereit für die Herausforderung?

Unser Studio ist 120 Meter von der Wohnung von Heidy, Astrid und David entfernt. Sie sind heute Samstag angekommen. Wir sagen kurz Hallo – so schön die Drei zu sehen. David hat uns so einiges aus der CH mitgebracht, suuupiii! Danke David.

Wir verabreden uns zum Sonntags-Frühstück im Neighbourgoods Market in der alten Keksfabrik. Es ist ein kulinarischer Frühschoppen, der Delikatessen aus vielen Ländern anbietet. Die laute Musik vertreibt uns relativ schnell.

Wir schauen uns ein paar Wandmalereien an…..

…..schlendern an der touristischen Wasserfront…….

…… geben der Architektur des alten Silos mit seinem Zeitz Museum of Contemporary Art Platz…

….. und laufen gemütlich zu unserem Hotel zurück.

Dabei sehen wir Brücken die plötzlich enden…..

Architekturmix……

…..paddeln im Battery Park mit seinen geschützten Wohneinheiten…….

…..und die Ärmsten der Armen die nur 100 Meter daneben in Karton, Plastik und Schutt einen Überlebenskampf führen.

Cape Town ist eine Stadt voller Gegensätze! Und hier noch ein Selbstbild von uns.

Dank Davids langen Armen passen wir alle drauf.

 

Fazit der Woche: Western Cape hat noch Luft nach oben. 

 

Kommentar verfassen