22.02.-01.03.2021 Bänzli stellt auf stur

 

Die Skeleton Küste über die Torra Bay steht auf dem Montagsplan. Wir freuen uns auf das Meer – die wilde Natur und den Südkurs. Doch plötzlich stellt unser Bänzli auf stur! Was ist nur los mit ihm – da bekommt er neue Schuhe, neue Blattfedern und ist immer noch unzufrieden?

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Er kann nicht mehr richtig beschleunigt werden und ein Motorenfehler wird angezeigt. Im Handbuch finden wir einige Hinweise – probieren ratlos einiges – doch er bockt! Wir riskieren die eher einsame 340 km Fahrt nicht und kehren um nach Khorixas.

Der Dieselfilter wird gereinigt, der Motor geprüft – doch Bänzli will in eine Mercedes Garage und die gibt es in Windhuk oder Swakopmund.

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Auf der Fahrt Richtung Swakobmund, saftig grün 

Wir entscheiden uns für die nächst nähere Garage in Swakopmund. Auf der 350 km Fahrt erholt sich der Sture zunehmend und nach einer Pipi – Pause verschwindet die Fehlermeldung auf dem Display.

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200 km südlicher, wo ist das Grün geblieben?

 

Wir lassen die Garage links liegen und fahren vertrauensvoll die Skeleton Küste hoch Richtung Norden. Im Cape Cross lebt eine grosse Zwergpelzrobben Kolonie.  Zur Paarungszeit im Nov/Dez sind mit den Bullen ca. 250‘000 Tiere hier. Die abgemagerten Bullen verlassen nach der Brunft die Kolonie, die Weibchen mit Nachwuchs bleiben zurück. 

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Der ganze  Lebenszyklus kann hier auf engstem Raum beobachtet werden von Babys über Mütter, Jugend, Blüte, Reife, Alter und Tod.

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Es ist ein Ort der uns bewegt, der Geschmack und die Laute der Tiere, der Touristensteg der verkotet, der Picknickplatz der durch die Tiere beschlagnahmt ist. Freud und Leid, Lachen und Weinen, Belustigung und Ekel – Emotionensalat in 30 Minuten verpackt.


Der Skeleton Coast NP steht unter Naturschutz. Woher hat die Küste den Namen?

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Früher überfischten Angler den Atlantik. Auch Wale wurden abgeschlachtet. Zahllose Skelette am Strand sind Zeugen dieser Zeit.

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Noch heute gilt die Küste als Anglerparadies. Die Menge ist inzwischen reglementiert und es braucht eine Bewilligung. Im Moment wird mehrheitlich Kabeljau gefischt.

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Der kalte Benguela-Strom umgarnt mit seinen Nebelschwaden die einsame und wilde Skeletonküste. Es sind gute 15 Grad kühler hier als im Landesinneren. Zwei Schakale kreuzen die Piste, kleine Reste eines Schiffwracks …..

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…..und einige Skelette liegen am Ufer, eine ausgediente Ölbohranlage rottet vor sich hin

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– so fahren wir mit 80 km/h die öde und trotzdem faszinierende Küste hoch.

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Afrikanische Massage nennen die Führer das Geholper mit dem Auto über schlechte Strassen. Eine solche Massage bekommen wir für die nächsten 2 h Richtung Messum Krater. Lichen- und Welwitschia Felder wechseln sich ab und der Anblick der Salzpfanne lässt den Mund austrocknen.

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Wir werden belohnt mit einem wilden Übernachtungsplatz inmitten des Messum Kraters mit Wind, Einsamkeit, Sternenhimmel und Lauchkartoffeln mit Wienerli!

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Holperige 117 km später erreichen wir die Brandberg Region mit der höchsten Erhebung von ca. 2500 Metern. Es sind die höchsten Gipfel Namibias und es ist heiss, gute 38 Grad. Zum ersten Mal in 2 Jahren gönnen wir uns einen ganzen Liegestuhltag.

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Zu den San-Felszeichnungen, speziell der White Lady, laufen wir je 1 h. Wie sich später herausstellt, hat die Zeichnung nichts mit einer weissen Dame zu tun. Fehlende Brüste, Pfeil und Bogen deuten vielmehr auf einen jungen Schamanen und Krieger mit weisser Bemalung hin.

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Das Spitzkoppe-Massiv, auch Matterhorn Namibias genannt, liegt inmitten verwitterter Granitformationen.

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Wir lassen die Erhebungen rechts liegen und treffen im Erongo Gebirge wieder mal ein Paar und 1 Familie aus der CH. Die Familie hat sich eine Alltagsauszeit von 1 Jahr genommen mit samt schulpflichtigen Kindern. Was für interessante Lebensmöglichkeiten es doch gibt.

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Steine wie gemeisselt, Camps die uns gefallen – wir sind nicht zum letzten Mal im Erongo Gebirge!
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Eine letzte Nacht in der Ruhe bevor es auf nach Windhuk geht!

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Eine lange Liste liegt parat, wir brauchen einige Tage in der Hauptstadt und unser „Bänzli“ wird weiter gepflegt.

 

Fazit der Woche: Mist wenn das Auto bockt! 

 

 

 

 

Ein Kommentar zu „22.02.-01.03.2021 Bänzli stellt auf stur

  1. Liebe Heidi
    Lieber Werni

    Immer wieder ein interessanter Bericht. Wenn das Auto bockt, das habe ich letzte Woche auch erlebt.
    Immer wieder unnötige Kosten, die nicht nötig wären. Immer wieder die Feststellung, dass das Auto
    eigentlich ein teurer Luxus ist!
    Ich wollte im Frühling wieder einmal nach Gambia, aber wegen Corona wurde dieser Wunsch erneut
    nicht erfüllt!

    Ich wünsche euch weiterhin viele schöne Erlebnisse in Afrika

    Liebe Grüsse aus Obwalden

    Max

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