Es wimmelt überall von Menschen!
In Malawi leben 19.5 Mio Menschen auf 118‘000 km2 Fläche. Malawi zählt zu einem der dichtesten bevölkerten Länder Afrikas. Im Süden ist die Dichte am stärksten da 18 Prozent in Städten leben.
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Das Fischerdorf Chembe liegt am legendären und sehr touristischen Cape Maclear. Hier reihen sich Tauchschulen, Beach Bars und Campinganlagen neben einfachen Fischerhütten.
In den 80iger Jahren ist Chembe das Dorado junger Rucksackreisenden die dem illegalen Haschisch und Marihuana Konsum frönen.
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So wundert es nicht, dass laute Barmusik unseren Schlaf stört. Wir treffen Anabel und Camil aus Frankreich wieder, neben Camil habe ich im Chobe in Namibia schon Wäsche gewaschen. Es gibt viel zu erzählen. Wir werden in der Nacht ausgeraubt, unsere Videokamera ist weg sowie Wernis Rasierapparat. 2 Security Männer bewachen das Camp, es ist warm, wir lassen die Türe einen Spalt offen und schwups – sind wir beraubt. Selber schuld ist unser Resümee – wir müssen einfach vorsichtiger sein.
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Die Mua Mission ist geprägt durch das künstlerische Gespür von Pater Boucher, einem Belgier. Er macht interessante Führungen und fordert die Besucher auf, sich mit verschiedenen Religionen und der eigenen Kultur auseinander zu setzen.
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Leider erleidet der Pater kürzlich einen Hirnschlag. Seine kreative Hand der letzten fünf Jahrzehnte mit viel Liebe zum Detail ist in der Kirche, im Museum, im Camping und im Restaurant ersichtlich.
Das Chamare Museum ist das Glanzstück der Mission. Bereits von aussen ist die Geschichte Malawis in beeindruckenden Wandmalereien festgehalten. Costa kocht für uns ein feines Rindsvoressen, zum Frühstück werden wir eingeladen.
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Über den Golomoti Pass erreichen wir das auf 1550 Meter gelegene Kleinstädtchen Dedza. Auf dem Weg verkaufen „Golomoti-Carvers sehr hübsche, selbst gebastelte Autos, Helikopter und Velos aus Weichholz. Bis ins Detail mit viel Feingespür sind die Stücke gebastelt so dass ich dem Kauf eines Velos nicht widerstehen kann.
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Die Deza Pottery Lodge weiss, wie man Gäste warm Willkommen heisst. Die grosse Töpferei läuft auf Sparflamme weil die Gäste fehlen. Es wird uns immer wieder bewusst, was Covid in den armen Ländern anrichtet – trotzdem versuchen die meisten, die Betriebe aufrecht zu erhalten.
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Mein Bauch meldet immer „Alarm“ wenn wir in eine grosse Stadt reinfahren. In Lilongwe, der Hauptstadt Malawis, tümmeln sich Massen von Menschen, reihen sich Autos 3 spurig in Blechlawinen ein, wollen alle etwas von uns, von Essen, Geld über kühle Drinks und der Geräuschpegel lässt meine sensiblen Ohren jammern.
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SPAR, Food lovers, Shoprite – ein Supermarkt reiht sich an den anderen in modernen Shopping Centers wo alles erhältlich ist in guter Qualität. Vorräte auffüllen, Philipp Rasierer mit europäischen Kabelanschluss kaufen, Geld wechseln, Giga füllen – und nichts wie weg! Ich bin definitiv stadtuntauglich.
Über schöne Berglandschaft, leider etwas dunstig, stoppen wir in einem kleinen Dorf um meinen Jeansjup nähen zu lassen. Innert Minuten sammeln sich Kinder um uns und beobachten die „Mzungus“. Der Schneider verlangt 50 Rappen.
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2 mal stoppen wir weil Gospel Chöre auftreten. Wunderschöne Stimmen mit viel Rhythmus im Arsch begeistern sie uns, wir haben 2 CD‘s mehr an Lager.
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Das staatliche Ntchisi Waldreservat schützt die letzten natürlichen Bergurwälder vor zügelloser Abholzung. Dichter Nebel vermiest uns die geplante Wanderung durch die Berge und Wälder.
Auf unserer Fahrt zurück an den Malawi See kommen wir der Dorfbevölkerung nahe und dürfen Teil eines Sonntagsfestes sein.
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Das sieht doch ein bisschen aus wie „Älplerchilbi“ auf malawisch?
Fazit der Woche: Soviel Kultur haben wir schon lange nicht mehr gesehen.