Entlang dem Malawi See fahren wir schöne Camps an. Meerstrand-Feeling kommt auf, der See lädt zum Baden ein. Wir sind keine wirklichen Strandurlauber mehr. Der braune Taint ist nicht mehr wichtig, der Schatten ein gesuchter Platz, im Liegestuhl schmerzt der Rücken und Langeweile kommt schnell auf.
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Der Malawisee ist der drittgrösste See Afrikas und der vierttiefste der Welt. Er nimmt einen Fünftel der Malawi Fläche ein. Von den 500 Fischarten sind bis zu 95 Prozent endemisch und die Unterwasserwelt stellt ein Naturparadis dar. Werni ist kein grosser Schnorchler und meine Dioptrin Augen würden wohl verzweifelt nach Fischen Ausschau halten.
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Das Passagierschiff Ilala kursiert vom Süden nach Norden und zurück in 6 Tagen. Mit 500 Passagieren an Bord ist die Fahrt mit der Ilala ein besonderes Erlebnis und darf auf keiner Malawi Reise fehlen. Man schläft auf dem Deck oder bucht eine stickige Kabine und beobachtet das hektische Treiben bei den Anlegestellen.
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Wir entscheiden uns gegen die Fahrt und somit gegen den Besuch der Insel Likoma. Einer der Gründe ist das komische 🦠, ein weiterer der Wellengang (im September herrscht teils starker Wind).
Im Ngala Beach Camp stehen wir auf einer Wiese direkt am See. Patricia und Dan führen das Camp mit viel Wissen, Weitsicht und Herz. Wir sind auf eine private Party am Strand eingeladen.
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Noch nie habe ich eine so üppige Bar im Freien angetroffen, die Drinks lösen die Zungen, es wird viel erzählt, Adressen ausgetauscht – und es wird spät wie schon lange nicht mehr.
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Gemütlich fahren wir weiter Richtung Norden. Cassava auf Deutsch Maniok ist die Grundlage für eine Vielzahl von Produkten, darunter Lebensmittel, Mehl, Tierfutter, Alkohol, Stärke zum Leimen von Papier und Textilien usw.
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Es grünt – Mais, Maniok, Süsskartoffeln und Bananen werden grossflächig angebaut und die Landschaft erinnert uns fest an Ruanda. Mangobäume stehen überall und begleiten unsere Fahrten.
Mzuzu liegt auf 1300 m Höhe und ist die Universitätskapitale des Nordens. Die freundliche Atmosphäre gefällt uns und wir finden einen Übernachtungsplatz mit italienischem Restaurant und Koch! Mhhh so lecker!
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Die Nationalblume von Malawi werden die blauen Plastiksäcke genannt die überall liegen, und ich meine überall. Das Land ist gefüllt und vermüllt mit Plastik und unser europäisches Sortier- und Mülltrennherz blutet ob der Achtlosigkeit.
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Da hat der amtierende Präsident Lazarus Chakwera noch viel Arbeit vor sich, nicht nur was die Nationalblume betrifft.
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Im Vwaza Marsh Wildreservat stehen wir alleine am See und beobachten Hippos, Krokodile, Störche und viele weitere Vogelarten. Zwischen den Ana- und Leberwurstbäumen knackt es – eine Herde Elefanten hat Durst.
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Die NP von Malawi können nicht wirklich mithalten mit den Nachbarländern – doch gerade die Wildnis und Unberührtheit gefällt uns. Und laufen über 50 Elefanten als National Geografie Film an unseren Campingstühlen vorbei, sind die Eintrittsgebühren jeden Rappen wert.
Fazit der Woche: Genug Sand, das Hochland wartet.
Ihr Lieben, das tut weh, soviel Müll zu sehen. Eure Reise führt euch in die verschiedensten Ecken. Immer wieder spannend, danke!
Wir sind wohlauf und schicken euch liebe Grüsse