6.-13.12.2021 Lady Peggy

Im Kiaat Campingplatz entlasten wir die jammernden Mägen. Maiskolben und Tomatensalat ist unser Nachtessen. Aus einer werden 3 Nächte. Das Camp liegt umschmeichelt von Macadamia Bäumen. Das Beste am Camping Platz ist jedoch Peggy.
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93 Jahre alt, im Kopf fit wie Einstein, herrscht sie mit Würde, Strenge und Krücken (Osteoporose) über ihr Reich. Blitzsauber und aufgeräumt ist der Campingplatz sowie die Nasszellen und Peggy erscheint kein bisschen müde. Hut ab Lady Peggy.
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Sie schenkt uns einen Hazyview Rock Stein. Die Idee des Steins ist, dass man ihn irgendwo auf der Welt liegen lässt, der Finder ihn auf der Facebook Seite postet und auch wieder irgendwo versteckt.
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Das ist unser Stein. Augen auf ihr Lieben Leserinnen, wer weiss ob er nicht irgendwie nach Europa kommt?

Zurück in Nelspruit versuchen wir nochmals, an den „you can trust me“ Mann Alain ranzukommen. Leider ohne Erfolg. Immerhin steht unsere leere Gasflasche bei der Mercedes Garage. Abhaken und nach vorne schauen und wieder etwas gelernt:“Vertraue nie jemandem der sagt: “VERTRAUEN SIE MIR.“

Wir kaufen Fondue, Fleischkäse, Appenzeller und Servelat ein – auch Städte haben etwas gutes – bevor wir uns aufmachen Richtung indischer Ozean.

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„Unter den Sternen“ verbringen wir eine ruhige Nacht in Barberton, einst eine wichtige Goldgräberstadt. Noch heute sind kleine Minen aktiv. Bis auf 1700 Meter fahren wir durch tolle Berglandschaft Richtung Grenze Eswatini, das einstige Swasiland.
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Zu gerne wären wir über die Pässe Piggs Peak und mehr gefahren. Doch Eswatini erteilt keine Transit Visa und verlangt Covid Tests für die Ein- und Ausreise.
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Waldwirtschaft im grossen Rahmen
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So biegen wir kurz vor der Grenze Josefsdal auf eine unbefestigte Bergstrasse ab und werden belohnt mit herrlicher Landschaft, Brombeeren am Strassenrand und Einsamkeit. Auf den ca. 60 km kommen wir langsam voran – egal – die Fahrt ist einfach nur schön. Die Landschaft erinnert einmal an die Mörlialp, ein anderes Mal ans Urnerland, den Grimselpass und an ein Hochplateau in Marokko. Bewohnt ist das Gebirge äusserst spärlich.
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Keine Menschenseele bewohnt mehr das Geisterdorf Diepgeset (Msoli). Die Schule, das Restaurant, die Kirche und viele Häuser, allesamt zusammengebrochen, zeugen von besseren Zeiten. „Was ist denn hier passiert?“ fragen wir einen vorbeilaufenden Mann.
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Das Dorf ist eine ehemalige Asbestminenstadt die African Chrysotile Asbestos Limited gehörte. Im Jahr 2002 wird die Mine wegen Asbest Verbot geschlossen, ohne Verdienstmöglichkeiten will kein Mensch in diesem abgelegenen Dorf wohnen bleiben, die Geister ziehen ein.
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Im Gooderson Natal Spa lassen wir unsere Muskeln im 35 grädigen Thermalwasser verwöhnt. Mehrere blitzsaubere Becken stehen den Hotel- und Campinggästen zur Verfügung. Es ist ruhig, trotz Wochenende, da Tagesgäste zur Zeit nicht erlaubt sind.
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Mehrere Aktivitäten, von Fahrrad- über Quadfahren, Zipline über Reiten – vieles wird angeboten. Wir entscheiden uns, die 15 km Bike Strecke zu Fuss abzulaufen. Gewappnet mit einer handgezeichneten Hotelkarte marschieren wir los. Es ist leicht bewölkt, also perfektes Wanderwetter. Die erwarteten Wegweiser fehlen, die Karte ist mieserabel, die Wege nicht auf unserem GPS und so haben wir immer wieder Strecken-Diskussionen.
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Auch nach 40 Jahren Ehe ist und bleibt Werni ein Karten – ich eine Bauchwanderin – inzwischen lachen wir darüber und folgen einmal dem Verstand – ein anderes Mal dem Bauch.

Heute gewinnt der Verstand und er führt mich auf Umwegen aber sicher zurück zum Camp. 4 Stunden 20 Minuten ohne Pause laufen wir, gegen Ende ist es heiss und wir sind knapp an Wasser.
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Hundemüde geniessen wir den Sonntag Abend ohne Internet Verbindung und ich kann mich doch noch aufraffen, ein feines Nachtessen (Rinderfilet mit Reis und Paprikasauce) zu kochen.

Wir bewegen uns zwischen den beiden Distrikten Maputo und KwaZulu-Natal. Maputo wird für Individualisten, die Südafrika von der wilden Seite kennen lernen wollen, angepriesen. Genau das lieben wir, Unabhängigkeit, Erlebnis, anspruchsvolle Strassen mit einem Hauch von Abenteuer und  fast keine Camper.
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Die Weiterreise verschieben wir da Petrus seine Schleusen nicht schliesst. Wir baden (wir sind die einzigen Gäste inzwischen) erledigen Post, liegen, lesen, lungern herum, hören Musik und setzen unser Homekino seit langem wieder mal in Betrieb.

 

Fazit der Woche: Lady Peggy, unser Vorbild! 

 

 

 

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