Mto wa Mbu ist eine Kleinstadt im Rift Valley am Eingang zum Lake Manyara Nationalpark.
Der Ort war ursprünglich eine kleine Fischersiedlung. Der Name Mto wa Mbu bedeutet auf Swahili “Fluss der Moskitos“.
Trotz „No Bite“, langer Hose und langärmliger Bluse zapfen die Moskitos und Tsetse Fliegen unser kostbares Blut an. O‘zapft is!
Es haben sich zahlreiche Hotels aller Preisklassen, mehrere Campingplätze und Souvenirshops in Mto wa Mbu angesiedelt. Wie ein Bienenschwarm kommen die Verkäufer bei einem Halt angeschwirrt und wollen unnötiges an Mann und Frau bringen.
Diese Massai Skulptur würde auf unserer Terrasse in Sarnen schon toll aussehen.
Für viele sind die Massai schlechthin das Gesicht Afrikas. Über kaum ein anderes Volk wird soviel geschrieben und gefilmt.
Sie stehen für Afrika und die traditionelle Lebensweise. Ihre rot/blauen Gewänder (Shouka), der Schmuck, ihre Ohrlöcher und Stolz sind gelebte Kultur. Wie ich diese Bilder mal vermissen werde.
„Das schönste, was ich je in Afrika gesehen habe“, schreibt Hemingway über den Manyara Nationalpark. Und tatsächlich, die Vielfalt der Tiere, die abwechslungsreiche Landschaft, der spiegelnde See mit 1000enden Flamingos – schöner geht fast nicht.
Unser Fahrer Godliving führt uns mit dem Suzuki von einem i-Pünktchen zum nächsten.
Und wieder zieht eine grosse Herde Elefanten wenige Meter an uns vorbei. Das Herz klopft bis zum Hals ob dem stampfenden Bullen Richtung Suzuki.
Richtiges Verhalten ist jetzt wichtig, kein Reden, keine Geräusche und Blitzlicht mit Kamera oder Fotoapparat, keine schnellen Bewegungen, kein Husten oder Niesen und nicht aus dem Auto lehnen. So ein Bulle kann ein Fahrzeug locker angreifen und überstellen.
Die junge Monitor Echse nimmt ein Sonnenbad….
…und viele Vögel, Schildkröten, Frösche, Paviane usw. kreuzen unsere Fahrt.
Wir schauen den Oliv-Pavianen zu beim Liebesakt, der Fellpflege, beim Spiel, beim Herzen des Nachwuchs, beim Kampf usw.
…und sehen Löwinnen am Fluss und unter den Akazien gähnend den Nachmittag verschlafend –
– und als Krönung treffen wir sie später auf den Bäumen relaxend.
Bild aus Internet, meine Fotos waren unbrauchbar!
Es ist ein intensiver, freudiger Tag der das Herz immer wieder im Moment hüpfen lässt. Ich bin jeweils mit Haut und Haar, mit Herz und Gefühl, von Kopf bis Fuss mit all meinen Billionen von Zellen 8 Stunden auf Pirschfahrtpräsenz, so dass ich am nächsten Tag völlig erschöpft bin.
Die Hauptverkehrsstraße von Arusha nach Karatu und weiter zum Ngorongoro Krater und in die Serengeti führt durch den Ort Mto wa Mbu. Die weltberühmten Nationalparks lassen Touristen in Scharen anreisen. Weisse oder kaki farbene Land Rover fahren hintereinander Richtung Park Eingang.
Die Menge der Touristen überrascht, sind doch die Nationalparks in Tansania die teuersten Afrikas. Wir buchen den Ngorongoro Krater (1 Tag CHF 632.-) und sind in der glücklichen Lage, dass wir bei schlechtem Wetter verschieben können.
Ngorongoro ist ein Einbruchkrater am Rande der Serengeti. Er entstand, als an dieser Stelle ein Vulkanberg in sich zusammenbrach. Der Kraterboden liegt auf etwa 1700 m und die Seitenwände sind zwischen 400 und 600 Meter hoch. Der Durchmesser des Kraters beträgt zwischen 17 und 21 Kilometer. Er gehört zum UNESCO Welterbe.
…..kein gutes Zeichen, das fallen der Regentropfen weckt uns früh am Morgen. Wir verschieben!
…… und verschieben zum 2. Mal …..
Beim 3. Anlauf wagen wir die Pirschfahrt zum Ngorongoro. Wir sind voll freudiger Erwartung, ob das Wetter hält? Welche Tiere sehen wir? Ist die Landschaft wirklich so überwältigend?
Wir haben das Chauffieren lassen entdeckt. So können wir beide ungestört nach Tieren Ausschau halten und beobachten. Ein erster Blick vom Kraterrand runter zum Kraterboden.
Während der Regenzeit bildet sich ein Kratersee, alles ist grün und blüht. In der Trockenzeit ist alles dürr und die Tiere suchen nach Wasser.
Wir haben wieder grosses Glück bei der Pirsch!
Die trächtige Löwin zieht bedächtig wenige Meter neben unserem Auto vorbei…
….die Thomson Gazelle schaut uns neugierig entgegen …..
…und der Adler verteidigt den Aas gegenüber den lauernden Geiern.
Der Ngorongoro ist ein MUSS, wir fahren durch die berührende Landschaft wie durch einen grossen Zoo.
Zwei alte Bullen ziehen einsam durch die Savanne.
Der Besuch des Ngorongoro ist ein einmaliges Erlebnis das wir beide nicht missen möchten. Trotzdem diskutieren wir auf der Heimfahrt, dass wir uns in Zukunft auf kleinere, unbekanntere Parks konzentrieren um dem Rummel in den Ballungszentern entgehen zu können.
Ein letzter Abschied nehmender Blick über den Krater bevor wir uns nach Hause fahren lassen. Wir zeigen Godliving noch unser Haus, schiessen das obligate Selfie und gönnen uns ein feines Nachtessen im Restaurant.
Zu später Stunde kuscheln wir im Bett und erzählen uns vom unvergesslichen Erlebnis Ngorongoro.
Fazit der Woche: Tourismus im Übermass überfordert Natur, Tiere und Menschen.
Ich kann gleich mitfühlen! Danke für diese Eindrücke, da kommen wieder wunderbare Erinnerungen hoch! Möchte gleich wieder dort sein…